Bobic zufrieden mit Hertha-Trainingslager: "Glaube, dass es gelungen war"
Von Yannik Möller
Die letzte Zeit verbrachte Hertha BSC im Trainingslager in England. Dort sollten die Weichen für eine dieses Mal deutlich ruhigere Saison gestellt werden. Fredi Bobic zeigt sich mit dem Fortschritt zufrieden.
Mit dem Abstiegskampf möchte Hertha in dieser Saison nichts zu tun haben. Eine deutlich ruhigere Saison, das würde sich Fredi Bobic nach dem Zittern bis zur wortwörtlichen allerletzten Minute im Vorjahr vermutlich wünschen.
Ein sehr wichtiger Teil der laufenden Saisonvorbereitung, nämlich das Trainingslager, hat über die letzten Tage stattgefunden. Zwölf Tage lang trainierte der Hauptstadtklub in England. Dort sollte Sandro Schwarz das Team fit machen und ihm seinen Stil näherbringen.
Bobic trotz durchwachsener Testspiel-Auftritte zufrieden mit dem England-Trainingslager
Bobic betonte im Gespräch mit dem kicker zunächst die guten Voraussetzungen vor Ort. Mit den "äußeren Umständen" sei er "total zufrieden" gewesen. Was man vorgefunden habe sei "auf allerhöchstem Niveau" gewesen. Eine wichtige Grundlage, um auch das Hertha-Spiel auf ein höheres Niveau zu heben.
"Die Mannschaft hat es toll angenommen und vom ersten Tag an richtig gut gearbeitet. Sie musste viel arbeiten. Es waren viele Trainingseinheiten dabei, viele Abläufe, klare Ansagen", bilanzierte der Sportchef.
"Und ich glaube schon, dass es gelungen war", zieht er ein positives Fazit. Dass er nicht in allzu große Euphorie ausbricht, ist wenig überraschend. Zum einen wegen des sehr knappen Klassenerhalts, noch vor wenigen Monaten, was mit Demut einhergeht. Zum anderen wegen der bisherigen Testspiele, die ziemlich durchwachsen liefen.
Aber: "Bisher haben wir viel durchgewechselt. Die Ergebnisse waren nicht so im Blickpunkt."
Bobic erinnerte dabei auch an die letzte Sommer-Vorbereitung: "Letztes Jahr haben wir alle Spiele gewonnen, und es war auch nicht alles toll." Dennoch hätte sich das Team allen voran gegen die Amateur-Mannschaften von Halifax und Salford besser präsentieren können. "Ein bisschen mehr Leidensfähigkeit", so seine Einschätzung, wäre durchaus möglich gewesen.
Bobic: Fokus nicht auf "Schwarz-Fußball"
Eine Umstellung, die sich primär auf Schwarz als neuen Trainer richtet, möchte er aber eher nicht beurteilen. Schließlich ginge es dabei weniger um "Schwarz-Fußball", sondern um einen grundsätzlich aktiven Stil bei Teams, "die viel übers Läuferische und über Geschlossenheit kommen müssen".
Dahingehend sei zwar "noch nicht alles perfekt", was den Verantwortlichen bewusst sei, allerdings: "es sind schon viele Situationen dabei, da wird der Ball nicht mehr zurückgespielt, sondern es geht eher in die Tiefe. Das ist auch eine klare Ansage, im Training, im Spiel."
Es sei nun einmal ein Prozess, der sowohl Zeit, als auch weiteres Vertrauen brauchen werde. Bobic optimistisch: "Aber ich bin guter Dinge, dass wir das schnellstmöglich hinbekommen und es ein Automatismus wird."