Hertha: Preetz verlangt Geduld - und stellt Ambitionen klar

Hertha-Manager Michael Preetz
Hertha-Manager Michael Preetz / Maja Hitij/Getty Images
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Bisher erst sieben Punkte in sieben Spielen, dazu ein schweres Programm vor der Brust: Bei Hertha BSC lief es in dieser Saison nicht wirklich rund. Manager Michael Preetz bezog im kicker Stellung zur Kritik am sportlichen Bereich, bisher ausgebliebenen Zahlungen des Investors und den neuen CEO.

"Ein schwieriger Umbruch", störende Länderspielpausen und eine spezielle Saisonvorbereitung, die anders als sonst ablief: Die Verantwortlichen bei Hertha BSC haben in den vergangenen Wochen immer wieder gemahnt, nicht zu ungeduldig mit einer Mannschaft umzugehen, die sich erst noch finden müsse. Nach den überzeugenden Auftritten gegen Wolfsburg (1:1) und Augsburg (3:0) blickt zumindest Preetz aber langsam in eine positive Richtung, was die sportliche Entwicklung bei Hertha BSC angeht: "Wir (...) entwickeln uns seit Wochen in die richtige Richtung."

Immer wieder wird infrage gestellt, ob Bruno Labbadia wirklich der Richtige ist, um das Projekt "Big City Club" bei Hertha als Trainer voranzutreiben. Preetz allerdings stellt sich demonstrativ hinter seinen Trainer: Die, die ihn als reinen Retter sehen, sprängen zu kurz. "Er hat auf jeder seiner früheren Stationen gezeigt, dass er in der Lage ist, einzelne Spieler beziehungsweise Teams zu entwickeln und Mannschaften ans internationale Geschäft heranzuführen oder dort hinein."

Bruno Labbadia soll Hertha nach Europa führen
Bruno Labbadia soll Hertha nach Europa führen / CHRISTOF STACHE/Getty Images

Über diese Aussage lässt sich sicherlich streiten - klar ist aber, dass Labbadia zumindest in Wolfsburg äußerst erfolgreich arbeitete, bis er sich mit Sportvorstand Schmadtke überwarf. Und auch in Berlin geben mittlerweile nicht nur die jüngsten Ergebnisse, sondern auch die Auftritte in den Spielen zuvor Anlass zur Hoffnung: Gegen Leipzig oder in München präsentierte sich Hertha bereits sehr anständig, beide Spiele wurden auf unglückliche Art und Weise verloren.

Hertha plant mit Cunha

Über Matheus Cunha, einen der Shooting-Stars der neuen Bundesligasaison mit vier Toren und zwei Vorlagen in sieben Spielen, sagt Preetz derweil: "Matheus wird ohne Frage seinen Weg gehen. Wir wollen diesen Weg so lange wie möglich gemeinsam gehen." Angeblich steht Matheus Cunha ja sogar kurz vor einer Vertragsverlängerung in Berlin. "Sehr positive" Signale hat Preetz zuletzt vom Brasilianer vernommen, der sich voll auf Hertha eingelassen habe.

In den vergangenen Wochen hatte auch die Meldung, dass Investor Windhorst eine vereinbarte Tranche von 100 Millionen Euro noch nicht überwiesen hat, für Aufregung gesorgt. Preetz hat derweil aber weder Bedenken, ob das Geld überhaupt kommt, noch sieht er diese Verschiebung als Misstrauensvotum.

Auch über die Ernennung von Carsten Schmidt als neuen CEO bei Hertha war bereits viel diskutiert worden, Präsident Gegenbauer bezeichnete dessen Ernennung als "Entlastung" für Preetz, der in eine ähnliche Kerbe schlägt. "Ich bin in erster Linie als Geschäftsführer Sport für den sportlichen Bereich zuständig, daran wird sich nichts ändern. Die neue Struktur gibt mir die Möglichkeit, mich noch mehr auf diesen Bereich zu fokussieren", so Preetz. In den letzten elf Jahren habe er gemeinsam mit Ingo Schiller ein "wahnsinnig großes Themenfeld beackert", jetzt könne sich jeder wieder auf seine Kernbereiche konzentrieren.