Magath vermisst Führungsspieler: "Haben eigentlich keine"
Von Yannik Möller
Im Abstiegskampf wird häufig die Bedeutung von Führungsspielern betont. Für Felix Magath bei Hertha BSC keine Option - dort sieht er keine solchen Spielertypen.
Im bitteren Kampf um den Klassenerhalt schmeißen einige Vereine ihre eher auf das Spielerische fokussierten Ideen über Bord, insofern es sie zuvor gab, um anschließend auf Mentalität, Kampf und Erfahrung zu setzen. Felix Magath ist ein solcher Trainer, der diese Aspekte in den letzten Wochen mehrfach betonte.
Auch ein wichtiges Thema: Die Zusammenarbeit im Team, eine wichtige Einheit, die sich die so wichtigen Punkte auch mal bitter erkämpft. "Es geht nur, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht", wusste Magath im Sky-Interview festzuhalten.
Das geht am besten mit Führungsspielern. "Ein weiteres Problem in unserem Kader ist, dass wir davon eigentlich keine haben", so der Coach nonchalant. Weiter: "Der einzige ist Prince Boateng, der anhand seiner Verletzung jedoch keine 90 Minuten spielen kann. Er könnte seine Mitspieler mitreißen und Spiele wie gegen Union mit seiner Mentalität umbiegen."
Seit seinem Wechsel zurück in die Hauptstadt hat Boateng noch kein einziges Spiel über 90 Minuten absolvieren können. Ohnehin kommt er nur auf insgesamt 13 Einsätze, davon gerade einmal vier aus der Startelf heraus. Er mag als Führungsspieler durchgehen, doch ist er für Magath keine Option.
Darüber müsse er als Trainer nun hinwegsehen, so wie Spieler über andere Aspekte hinwegsehen müssten. "Jetzt hilft nur Gemeinsamkeit", stellte der 68-Jährige klar, der betonte: "In so einer Situation muss man zusammenhalten, auch wenn es Dinge gibt, die man partout nicht will und nicht akzeptieren will."