Bericht: Herthas Streichliste für den Winter
Von Jan Kupitz
Die Verantwortlichen der Hertha hatten nach dem Abstieg alle Hände voll zu tun und mussten die halbe Mannschaft austauschen. Das bisherige Ergebnis kann sich sehen lassen, denn nach einem Katastrophen-Start ist der BSC mittlerweile in der 2. Liga angekommen und steht dazu im Achtelfinale des DFB-Pokals.
Der direkte Wiederaufstieg wird zwar schwierig, ist angesichts von sechs bzw. sieben Punkten Rückstand auf die Plätze drei und zwei aber auch alles andere als ausgeschlossen. Womöglich legt die Hertha in der Winterpause nochmal nach, um die zweite Saisonhälfte mit Vollgas angehen zu können.
Wenn man den Kader verstärken möchte, müssen auf der anderen Seite jedoch auch Akteure, die dem Verein derzeit auf der Tasche liegen, abgegeben werden. Wie die Bild auflistet, gibt es mehrere Kandidaten.
4 Akteure sollen gehen
Die wohl größten Abschiedskandidaten sind Myziane Maolida und Anderson Lucoqui, die im Profiteam überhaupt keine Rolle spielen und nur bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga aktiv sind.
Während Lucoqui, der erst im Sommer ablösefrei zur Hertha gekommen war, ein geringes Gehalt verdient und ohnehin nur bis Sommer 2024 unter Vertrag steht, gestaltet sich die Sache bei Maolida komplizierter: Der Flügelspieler (Vertrag bis 2025) soll nach dem Abstieg immer noch eine Million Euro pro Jahr verdienen - auch aufgrund seiner hohen Gehaltsvorstellungen war ein Abschied im vergangenen Sommer geplatzt. Ob's im Winter klappt, ihn von der Gehaltsliste zu bekommen?
Ein weiterer Akteur, der gehen darf, ist Luca Wollschläger. Der 20-Jährige war nach einigen Einsätzen unter Felix Magath mit einem Profivertrag belohnt worden, hat den Durchbruch in der ersten Mannschaft bislang aber nicht geschafft. Auch eine Leihe zu RW Essen brachte keinen Erfolg.
Der Vierte im Bunde ist Kelian Nsona, der im Januar 2022 zur Hertha gewechselt war, aufgrund von großen Verletzungsproblemen bis heute aber kein einziges Mal für die Profis aufgelaufen ist. Nach seinem langen Ausfall würde Hertha den 25-Jährigen, der noch einen Vertrag bis 2026 besitzt, am liebsten verleihen, damit Nsona überhaupt mal wieder auf die Beine kommt. Wie es langfristig mit ihm weitergeht, muss dann die Zukunft zeigen.
Kempf und Scherhant bei lukrativen Angeboten weg?
Neben diesen vier Abschiedskandidaten bringt die Bild zwei weitere Akteure ins Spiel, die ebenfalls gehen könnten - allerdings nur bei einem lukrativen Angebot: Marc Oliver Kempf und Derry Scherhant.
Kempf ist in der Innenverteidigung von Pal Dardai fest gesetzt, mit einem Gehalt von 1,5 Millionen Euro aber auch der Topverdiener. Aus sportlichen Gesichtspunkten wäre ein Abschied schmerzhaft, doch wenn das Finanzielle stimmt, würde die Hertha wohl über einen Verkauf nachdenken.
Sportlich unverzichtbar ist Scherhant noch nicht (erst 150 Minuten in der 2. Bundesliga), doch der 21-Jährige zählt zu den Youngstern, die langfristig das Gesicht des BSC bilden könnten. Weil die Konkurrenz in der Offensive aktuell aber enorm ist, würde man auch hier bei einem guten Angebot ins Grübeln kommen.
3 Abschiedskandidaten im Sommer
Auch für den Sommer 2024 nennt die Bild bereits einige Abschiedskandidaten: Agustin Rogel, Willy Kanga und Peter Pekarik.
Rogel würde man wohl auch schon in diesem Winter abgeben, doch nach einer Knie-OP ist der Verteidiger nicht spielfähig und daher auf dem Transfermarkt nicht vermittelbar. Bei Pekarik wird man sich im Sommer mit Vertragsablauf im Guten trennen, wenn der Slowake dann nach zwölf (!) Jahren seinen Ausstand gibt. Sportlich spielt er in dieser Saison schon keine Rolle mehr, doch als Führungsspieler und Ansprechpartner für die vielen Youngster bleibt er ein Faktor.
Kanga, dessen Transfer sich schnell als Flop herauskristallisiert hat, ist in dieser Saison an Standard Lüttich ausgeliehen. Eine Zukunft bei der Alten Dame hat er nicht, weshalb er im kommenden Sommer zu Geld gemacht werden soll.