Hertha-Mitgliederversammlung: Interimspräsident Manske wirft das Handtuch - das sagen Windhorst und Bobic

Geschäftsführer Sport Fredi Bobic
Geschäftsführer Sport Fredi Bobic / ODD ANDERSEN/GettyImages
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Paukenschlag auf der Mitgliederversammlung von Hertha BSC! Nach dem Rücktritt von Werner Gegenbauer wirft nun auch noch Interimspräsident Thorsten Manske hin.


Hertha BSC kommt einfach nicht zur Ruhe. Trotz der geglückten Relegation brodelt es beim "Big City Club" gewaltig. Nach der Generalkritik von Felix Magath und dem Rücktritt von Präsident Werner Gegenbauer wirft nun auch noch Interimsboss Thorsten Manske das Handtuch.

Das war die Reaktion auf einen Abwahlantrag auf der Mitgliederversammlung, die Manske zwar offiziell wegen fehlender Zweidrittelmehrheit im Amt bestätigte, ihm aber nicht das volle Vertrauen aussprach (64 Prozent für die Abwahl).

"Für mich endet ein langer Weg. Ohne Ihr Vertrauen stehe ich nicht mehr zur Verfügung", erklärte Manske seinen Rücktritt. Zuvor hatte er bereits den "desolaten Zustand" angesprochen, in dem sich der Verein befindet. Die Hertha habe es "nicht verstanden, die Spirale aus Fehlern und Rückschlägen aufzuhalten".

Der umstrittene Investor Land Windhorst, der bisher eher Ärger als Fortschritt für die Hertha bedeutet hat, sagte auf der Mitgliederversammlung: "Ich möchte, dass Hertha extrem erfolgreich wird. Das ist mein Ziel. Dann ergibt sich vieles von selbst. Mir geht es nicht darum, mitzuentscheiden, aber ich möchte mitdiskutieren."

Windhorst wird intern vorgehalten (vor allem von Ex-Präsident Gegenbauer), dass er den Verein nicht fördern, sondern kontrollieren wolle. Nun kündigte er an, neues Kapital nachzuschießen: "Wenn es einen richtigen Neustart gibt, werde ich auch weiteres Eigenkapital investieren", so Windhorst, der unter Pfiffen ankündigte, der Hertha langfristig als Partner erhalten zu bleiben: "Ich habe 375 Millionen Eigenkapital investiert. Es kann gar kein Risiko für den Verein geben. Ich habe dem Verein Geld gegeben, das nicht rückzahlbar ist - entgegen dem Rat aller meiner Kollegen. Ich meine es ernst, für 30, 40 Jahre."

Fredi Bobic zwischen Selbstkritik und Optimismus

Geschäftsführer Sport Fredi Bobic nahm indes die sportliche Verantwortung der Katastrophen-Saison auf sich: "Wir haben nicht geliefert, dafür trage ich komplett die Verantwortung. Wir haben Fehler gemacht, aber wir reflektieren: Was hätten wir besser machen können?"

Der sportlichen Zukunft blickt Bobic weiterhin optimistisch entgegen: "Wir haben Talente im Verein, ein gutes Miteinander und Potenzial. Unsere Aufgabe für die Zukunft wird es sein, mit Herz und Mentalität zu spielen. Dafür müssen wir sehr schnell eng zusammenrücken. Wir müssen die Kraft für die Zukunft bündeln – Club, Fans und alle Partner. Denn dieser Verein kann mehr!“


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