Windhorst bereut Hertha-Einstieg: "Hat mir nur Nachteile gebracht"
Von Jan Kupitz
Lars Windhorst bereut sein Engagement bei Hertha BSC und kritisiert Verantwortliche des Hauptstadtklubs. An einen Rückzug denkt der 45-Jährige allerdings nicht.
Im Sommer 2019 wurde bekannt, dass Lars Windhorst als Investor bei Hertha BSC einsteigt. Dank seiner Kohle wurde aus der Alten Dame plötzlich der 'Big City Club', der vom raschen Aufstieg in der Bundesliga und vom europäischen Geschäfts träumte.
Zweieinhalb Jahre später sieht die Realität jedoch anders aus. Die Berliner sind nach wie vor tief in den Abstiegskampf verwickelt und mussten ein ums andere Mal den Trainer wechseln. Jürgen Klinsmann, der als großer Heilsbringer gefeiert wurde, gab bereits nach wenigen Monaten entnervt auf.
Ein entsprechend nüchternes Fazit zog Windhorst daher in seinem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Capital. Auf die Frage, ob er seine Investitionen bei der Hertha als Fehler ansehe, antwortete er: "Ehrlich gesagt, aus heutiger Sicht ja, leider. Bislang hat mir das Investment bei Hertha abgesehen von positiven Erfahrungen mit vielen Mitgliedern nur Nachteile gebracht."
Windhorst erklärte, dass er bei seinem Einstieg darauf gesetzt habe, "dass bei Hertha rational und in die Zukunft denkende Leute das Sagen haben, die auch nachhaltig den Erfolg wollen". Stattdessen sei ihm mittlerweile bewusst geworden, dass es einigen Verantwortlichen beim Hauptstadtklub in erster Linie um "Machterhalt und Klüngelei" gehe. Konkrete Namen nannte der 45-Jährige in diesem Zusammenhang nicht.
Trotz des durchwachsenen Erfolgs denkt Windhorst aber nicht daran, sich von der Hertha zurückzuziehen. "Ich lasse mir von niemandem dort 375 Millionen Euro verbrennen und werde darum niemals aufgeben", stellte der Investor klar. Windhorst werde "das Investment zum Erfolg führen, auch wenn es viel länger dauern wird als ursprünglich geplant".
Aktuell belegt die Hertha den 14. Platz in der Bundesliga, der Relegationsrang ist nur einen Zähler entfernt. Am vergangenen Wochenende musste sich die Alte Dame dem abgeschlagenen Schlusslicht Greuther Fürth mit 1:2 geschlagen geben.