Hertha feiert Befreiungsschlag gegen Gladbach: Die Stimmen zum Spiel
Von Oscar Nolte
Hertha BSC hat einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf gelandet. Nach einem frühen Rückstand drehte die Alte Dame am Sonntag die Partie gegen Borussia Mönchengladbach noch in einen verdienten 4:1-Sieg.
Die Stimmen zum Spiel.
Hertha BSC
Quelle: Vereins-Homepage Hertha BSC
Marton Dardai: "Startelf, Tor und drei Punkte – viel schöner kann ich mir einen Geburtstag nicht vorstellen. Auf dem Platz hat sich der Schuss ein wenig irreal angefühlt. Das bis dato letzte Pflichtspieltor ist ein bisschen her, wurde mir gerade gesagt. Das war 2018 für unsere U17. Bedeutender sind natürlich die drei Punkte: Wir haben ein Lebenszeichen gesendet, das unheimlich wichtig ist. Es war ein richtiger Schritt in die richtige Richtung, so müssen wir weitermachen."
Derry Scherhant: "Es fühlt sich unglaublich an, ich bin sprachlos! Für Hertha BSC ein Tor im Olympiastadion zu erzielen, ist genau das, wovon ich bisher mein ganzes Leben geträumt habe. Ich kann das nicht fassen, es ist exakt das Ereignis, für das ich tagtäglich arbeite. Der Ball kam halbhoch auf meinen Oberschenkel und ich dachte mir, ich halte direkt drauf – und ich bin sehr glücklich, dass der Ball reingegangen ist. Uns ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen, das hat man auch beim ausführlichen Jubel mit allen Beteiligten gesehen. Das war ein ganz wichtiger Sieg für uns – und genau daran wollen wir in den kommenden Wochen anknüpfen."
Tolga Cigerci: "Das war sehr, sehr wichtig. Diese drei Punkte haben wir gebraucht. Wir haben uns unter der Woche als Mannschaft gemeinsam mit dem Trainerteam intensiv vorbereitet. Auf dem Platz haben wir dann von Anfang bis Ende gekämpft, sind viel gelaufen und haben am Ende verdient gewonnen. Wir haben es in der Dreierkette gut gemacht, aber ganz egal in welchem System: Wir haben zusammen gearbeitet, zusammen verteidigt und zusammen nach vorne gespielt. Nur so holen wir die Siege. Wenn ich der Mannschaft helfen kann, freut mich das."
Dodi Lukebakio: "Das fühlt sich sehr gut an. Unser bis dato letzter Sieg ist eine Weile her, deswegen ist es umso schöner, zu Hause zu gewinnen. Die Fans haben uns super unterstützt. Es ist ein spezieller Tag für Márton und für Derry – einfach toll! Der Rückstand kann passieren, aber trotzdem sind wir weitermarschiert, haben Gas gegeben und wurden dafür belohnt. Dieses Vertrauen müssen wir mitnehmen. Jetzt genießen wir den kurzen Moment und dann blicken wir auf Dortmund."
Gladbach
Quelle: gladbachlive.de
Luca Netz: "Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, in den ersten 30 Minuten haben wir unsere Abläufe sehr gut zeigen können. Dann haben wir auch das 1:0 gemacht, dann sind zwei Ballverluste gekommen und Hertha dreht das Spiel. Das Stadion bebt dann auch. Sie haben auch verdient gewonnen. Das sind mit die schwierigsten Spiele, gegen Schalke und Hertha zu spielen, die unter Druck stehen und punkten müssen. Wir kommen da raus, indem wir Spiele gewinnen."
Jonas Hofmann: "Wir waren die erste halbe Stunde gut im Spiel und auch verdient in Führung. Der Gegentreffer hat den Bruch gebracht. Nach dem 1:1 haben wir es nach vorne nicht mehr durchgekriegt. Nach dem 2:1 kommt das Stadion mit. Das 3:1 und das 4:1 waren dann für mich zu viel. Wir haben uns nicht aufgegeben, ‚Tikus‘ hatte noch eine gute Chance. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die es versucht hat, aber mehr haben wir nicht kreieren können. Berlin hat umgestellt und viel Mann-auf-Mann angelaufen. Da haben wir nicht die Lösungen gefunden, es aber weiter probiert. Der letzte Lauf, der letzte Pass, das hat gefehlt. Vier Punkte aus den ersten drei Punkten, das ist nicht so schlecht. Aber das sind Spiele, in denen wir den Anspruch haben, zu gewinnen. Der Trainer hat aber in der Kabine gesagt, wir sollen unsere Art und Weise nicht ändern. Das ist unsere Philosophie, unsere DNA."
Daniel Farke: "Fußballspiele werden in kleinen Dingen entschieden. Diese kleinen Momente haben wir für uns nicht genutzt. Wir haben es nicht geschafft, unser Tor in diesen Momenten gut genug zu verteidigen. Wir haben über 30 Minuten ein Top-Auswärtsspiel gemacht, wir haben etwas zu wenig aus unserer Dominanz gemacht. Das ganze Momentum im Spiel ändert sich nach dem 1:1, wir sind selbst schuld daran. Wir haben gegen einen Gegner gespielt, der im Abstiegskampf ist und wo die Jungs 90 Minuten lang alles rausgepumpt haben. Der Gegner hat einen Rekord an Laufleistung auf den Platz gebracht heute. Nach dem 2:1 bebt das ganze Stadion. Wir haben die besseren Chancen gehabt, der Gegner verhindert da aber das Tor mit einer Weltklasse-Parade. Dann gibt es eine Situation, in der wir vielleicht einen Handelfmeter bekommen können. Ich finde, wir haben nicht konsequent alles gegeben, um unser Tor zu verteidigen. Wir müssen um jeden Punkt in der Bundesliga kämpfen, du musst immer wieder bereit sein. Ich kann heute nicht unsere Einstellung und Leidenschaft anzweifeln. Wir haben heute viele junge Spieler auf dem Rasen gehabt. Wir stehen vor einem Umbruch, das steht ja auch fest. Wir sind nicht so, dass wir in der Top-6 abschließen können."