Bobic-Entlassung: Jetzt droht Zoff bei Hertha BSC!

Fredi Bobic
Fredi Bobic / Lars Baron/GettyImages
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Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic wurde vor zwei Wochen von seinen Aufgaben entbunden. Wegen seines laufenden Vertrages erhält der Manager noch immer Gehalt. Dafür muss der Club schnellstmöglich eine Lösung finden. Eine fristlose Kündigung steht im Raum. Es droht Zoff bei Hertha BSC!

Es war ein echter Paukenschlag. Wenige Stunden nach der 0:2-Pleite im Stadtderby gegen Union Berlin gab Hertha BSC die Trennung von Geschäftsführer Sport Fredi Bobic (51) bekannt. Eine Entscheidung, mit der wenige Fußball-Fans gerechnet hatten - gerade wegen des Zeitpunkts. Inzwischen ist die Entlassung zwei Wochen her. Ruhe wird wohl trotzdem vorerst nicht einkehren.

In einem exklusiven Bericht enthüllt die BILD, dass hinter den Kulissen bei Hertha BSC großer Zoff droht. Es geht um den noch laufenden Vertrag von Fredi Bobic. Um keine Abfindung zahlen zu müssen, sollen die Hertha-Verantwortlichen dem ehemaligen Geschäftsführer eine fristlose Kündigung gesendet haben. Der Fall könnte zeitnah vor Gericht gehen.

Bobic-Aus als "strategischer Kurswechsel"

Hertha-Präsident Kay Bernstein (42), seit Juni 2022 im Amt, hatte das Aus von Bobic nicht nur mit sportlichem Misserfolg begründet. Die Trennung sei "keine Kurzschlussreaktion" gewesen, sondern die Entscheidung sei "wohlüberlegt" getroffen worden. "Das hat sich schon vorher konkretisiert. Dann haben wir den strategischen Kurswechsel vorgenommen", führte Bernstein aus. Mit anderen Worten: Wirtschaftliche Zwänge haben zu dem überraschenden Entschluss beigetragen.

Dass Bobic zu einem solch ungewöhnlichen Zeitpunkt gehen musste - wenige Tage vor dem Deadline Day - lag darin begründet, dass der 51-Jährige kurze Zeit später eine Option für eine Vertragsverlängerungsklausel bis 2026 mit einem Jahresgehalt von drei Millionen Euro hätte ziehen können. Die Kündigung verhinderte das.

Für die vorzeitige Trennung wurde Bobic in seinem Vertrag eine geregelte Abfindung zugesichert. Die BILD berichtet von einer sechsstelligen Summe. Das liegt deutlich unter der Summe, die Bobic bei Vertragserfüllung seines terminierten Kontrakts bis zum 30. Juni 2024 erhalten hätte. Dann wären es wohl um die vier Millionen Euro gewesen.

Vorwurf von vereinsschädigendem Verhalten

Hertha BSC möchte aber sogar verhindern, diese sechsstellige Abfindungssumme zu bezahlen. Dafür möchte der Club eine fristlose Kündigung durchsetzen. Dafür muss aber ein dringender Grund vorliegen. Konkret: Bobic muss schweres Fehlverhalten gezeigt haben. Die Alte Dame soll dem Manager vereinsschädigendes Verhalten vorwerfen.

Es soll dabei um den Satz gehen, den Bobic nach der Pleite im Stadtderby zu RBB-Reporter Uri Zahavi (32) zum Ende des Gesprächs gesagt hat. "Wenn du noch mal fragst, kriegst du eine gescheuert", soll der ehemalige Frankfurt-Manager dem Reporter angedroht haben, nachdem dieser wiederholt nach der Zukunft von Trainer Sandro Schwarz (44) gefragt hatte. Bobic entschuldigte sich damals sofort: "Es tut mir sehr leid, da habe ich zu emotional reagiert. Das war nur ein Spruch, der natürlich nicht so gemeint war. Das sollte man im Fußball kurz nach einem Spiel bitte nicht überbewerten."

Einen Tag nach der Entlassung versicherte Bernstein noch, dass es keinen Zoff geben werde. "Wie es in dem Geschäft ist, gibt es irgendwann ein Ende. Wir sind weit weg davon, dass wir im Streit auseinandergehen", sagte der Präsident vor zwei Wochen. Momentan sind es allerdings ganz danach aus, als könnte schon bald ein großer Streit ausbrechen, der vor Gericht entschieden wird. Ob Hertha mit der fristlosen Kündigung Erfolg haben wird, gilt aber als äußerst fraglich.


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