Heidel über seine Zeit auf Schalke: "Aus jeder Mücke wird ein Elefant gemacht"

Christian Heidel wollte auf Schalke die Unruhen beenden
Christian Heidel wollte auf Schalke die Unruhen beenden / Alex Grimm/Getty Images
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Seit neun Monaten ist Christian Heidel wieder in Mainz tätig. Doch auch seine Zeit auf Schalke ist immer wieder ein großes Thema. Nun äußerte er sich genauer zu seinem freiwilligen S04-Aus und der Unruhe rund um den Revierklub.


Mit großen Hoffnungen kam Christian Heidel im Sommer 2016 zu Schalke 04. Durch sehr gute, vorige 14 (!) Jahre als Sportvorstand bei Mainz 05 hatte er sich einen Namen gemacht, sein damaliger Abgang war ein sehr emotionales Thema bei den Nullfünfern.

Die Zeit in Gelsenkirchen war jedoch nur von einzelnen Erfolgen gekrönt - allen voran natürlich die Vizemeisterschaft mit Domenico Tedesco in dessen erster Saison. Bereits ein halbes Jahr später hingegen stand der Klub tief in der sportlichen Krise. Die Saison 2018/19 blieb Heidel erst gar nicht mehr bei S04, im Februar zog er die Reißleine.

Krisen bei kleineren Klubs einfacher zu managen - Heidel mit Rückblick auf S04-Zeit

"Ich bin weggegangen, weil ich den Eindruck hatte, dass wir die Unruhen nicht wegbekommen", führte er seine Beweggründe nun bei Bild Live aus. "Ein Jahr nach meinem Weggang stand Schalke auf einem Champions-League-Platz. Was war denn dann in dem Jahr, nach dem ich weggegangen bin? Da passt doch irgendwas nicht zusammen."

Das führt ihn zwar zur Selbstkritik, er vermutet aber auch weitere Fehler: "Es sind Fehler bei mir passiert, aber auch danach. Ich glaube, dass Schalke mit Domenico Tedesco einen sehr überragenden Trainer hatte. Ich hätte da gerne weitergemacht."

Christian Heidel
Nach dem Spiel gegen Mainz zog Christian Heidel damals die Reißleine / TF-Images/Getty Images

Doch nicht nur sportlich gab es mehrere Tiefschläge. In seiner Amtszeit als Sportvorstand bei Königsblau war es ziemlich unruhig. "Ich hatte ja auch die Erfahrung bei Schalke, einem großen Klub, zu arbeiten. Aus jeder Mücke wird ein Elefant gemacht", erinnerte sich der heute 58-Jährige.

Für ihn ist klar: "In den kleineren Klubs ist es schon einfacher, mit Krisen umzugehen." So blieb rundherum die Einschätzung, dass Schalke insbesondere in diesem Zeitrahmen einfach ein zu großer Verein und damit eine zu große Herausforderung für den Sportfunktionär war.