Havertz verwundert mit Fazit zum WM-Aus: Fan-Kritik im Fokus

Kai Havertz
Kai Havertz / Stuart Franklin/GettyImages
facebooktwitterreddit

Am Donnerstag fand die Pressekonferenz der Nationalmannschaft vor dem Testspiel gegen Japan statt. Neben Julian Brandt war auch Kai Havertz geladen. Letzterer verwunderte mit einem unerwarteten Fazit zum Ausscheiden bei der Weltmeisterschaft.

Zwischen den deutschen Fußballfans und der Nationalmannschaft klafft zurzeit eine große Lücke. Diese Lücke ist aber längst nicht erst bei den vergangenen Testspielen entstanden, sie wächst bereits seit Jahren. Der ausbleibende Erfolg, die wenig attraktive Spielweise, eine Art Entfremdung der DFB-Auswahl im Bezug zu den Fans.

Allesamt Faktoren, die der Verband auf dem Weg zur Europameisterschaft in Deutschland im nächsten Sommer in den Griff bekommen möchte. Kai Havertz hat den Verantwortlichen am Donnerstag dahingehend einen Bärendienst erwiesen.

"Wir waren auf uns allein gestellt": Havertz sieht fehlenden Fan-Support als mitschuldig am WM-Aus

Bei der Pressekonferenz vor dem Testspiel gegen Japan, saßen er und Julian Brandt auf der Tribüne, um die Fragen der anwesenden Journalisten zu beantworten. Natürlich ging es dabei auch nochmal um das frühzeitige und erneute Gruppen-Aus bei der vergangenen Weltmeisterschaft.

Er stellte den fehlenden Fan-Support als eine der großen Ursachen in den Fokus. "Wir hatten keine Unterstützung", beklagte der Offensivspieler (via Sport1). "Das hatte auch andere Gründe, das verstehen wir. Aber auch fußballerisch war kein Support vorhanden. Da waren wir auf uns allein gestellt."

Die anderen Nationen und somit Gegnerteams hätten deshalb auch einen Vorteil gehabt. Havertz weiter: "Das ist wichtig, weil das auch Kraft verleiht. Was andere Mannschaften da für Support hatten - das hat bei uns ein bisschen gefehlt. Man sagt immer, die Fans seien der zwölfte Mann. Das haben wir nicht immer hundertprozentig gespürt."

Kai Havertz, Julian Brandt
Havertz zusammen mit Julian Brandt auf dem Podest / Stuart Franklin/GettyImages

Brandt hielt sich mit derartigen Aussagen deutlich zurück. Er wollte sich lieber darauf fokussieren, was getan werden muss, um die Fans zurückzugewinnen: "Man kann das Land nur noch auf seine Seite ziehen, indem man liefert. Du musst gut in die EM reinfinden und dann bestenfalls erfolgreich sein."

Für seine Aussagen, die de facto die mangelnde Fan-Unterstützung als mitschuldig am frühen WM-Aus in den Fokus stellten, kassierte Havertz im Netz ordentlich Kritik. Viele warfen ihm vor, damit sinnbildlich für die anhaltenden Probleme des DFB zu stehen: Wenig Einsicht und die Fehler woanders suchen.


Weitere Nachrichten rund um das DFB-Team:

feed