"Habe keinen Stachel gespürt" - Nagelsmann kontert Eberl und schwärmt von "Vaterfigur" Völler

Saß der Stachel bei Julian Nagelsmann für eine Bayern-Rückkehr noch zu tief? Das hatte zumindest Max Eberl vermutet. Der Bundestrainer hat sich dazu nun geäußert und begründet, warum er beim DFB verlängern wollte.

Der Bundestrainer hat auf die Eberl-Aussagen reagiert
Der Bundestrainer hat auf die Eberl-Aussagen reagiert / Stefan Matzke - sampics/GettyImages
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Vergangene Woche hat Julian Nagelsmann seinen Vertrag als Bundestrainer bis zur WM 2026 verlängert. Und damit dem FC Bayern abgesagt. FCB-Sportvorstand erklärte daraufhin am Sky-Mikro: "Irgendwann hat man gemerkt: Der Stachel von damals sitzt noch tief, die Trennung ist noch sehr frisch. Das wäre zu früh für seine Wahrnehmung und das ist dann auch ok."

Nagelsmann wurde darauf nun in der Talk-Reihe 'Bestbesetzung' bei Magenta TV angesprochen. "Da sitzt kein Stachel tief, die Entscheidung war für den DFB. Ich habe gestern meinen Körper mal abgetastet - ich habe keinen Stachel gespürt", reagierte Nagelsmann auf Eberl.

"Als ich angefangen habe, Profitrainer zu werden, war es mir klar, auch mal entlassen zu werden. Das muss man einkalkulieren. Es ist normal, dass derjenige, der entlassen wird, sich eine andere Art wünscht", führte der 36-Jährige aus.

Nagelsmann über "Vaterfigur" Völler und Vertrauen der DFB-Führung

Neben dem Konter an Eberl begründete Nagelsmann seine Entscheidung für den DFB auch mit dem guten Verhältnis zu Rudi Völler. "Rudi Völler ist ein wichtiger Fürsprecher für mich, hat für mich auch gekämpft, hat oft bei mir angerufen, natürlich auch ein Mann mit extremer Erfahrung, der wie eine Vaterfigur auch für das gesamte Trainerteam da ist", schwärmte er.

Insgesamt habe er großes Vertrauen der DFB-Führung gespürt - und zwar nicht erst nach den beiden erfolgreichen Testspielen gegen Frankreich und die Niederlande. "Alle wollten es unbedingt und haben sich sehr früh darum bemüht, dass ich verlängere - auch schon vor den letzten beiden erfolgreichen Länderspielen, was für mich schon ein wichtiges Zeichen war."

Ob sein neuer Vertrag eine Klausel enthält, mit der sich der DFB nach einer erfolglosen Heim-EM wieder von Nagelsmann trennen könnte, ließ der Bundestrainer unkommentiert.

Finanzielle Aspekte hätten dagegen bei seiner Entscheidung keine übergeordnete Rolle gespielt. "Ich glaube, jeder kann sich vorstellen, dass man bei einem Verein mehr verdienen kann. Aber das ist jetzt nicht meine Triebfeder. Natürlich sind finanzielle Themen auch wichtig, weil ich auch eine gewisse Verantwortung für meine Familie und mein Leben habe. Aber wenn das meine Haupttriebfeder wäre, wäre ich wahrscheinlich eher beim Verein gelandet", erklärte Nagelsmann.


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