Grüppchenbildung bei Gladbach: Virkus findet's "ganz normal"

Gladbach muss sich straffen
Gladbach muss sich straffen / Markus Gilliar/GettyImages
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Die Stimmung bei Borussia Mönchengladbach ist am Tiefpunkt. Nach der 2:3-Niederlage gegen den VfB Stuttgart ließen die Interviews von Yann Sommer und insbesondere Christoph Kramer tief blicken. Um das Innenleben der Mannschaft scheint es nicht gut bestellt.


Wenn es sportlich nicht läuft, schießen von überall die Berichte aus dem Boden, die atmosphärische Störungen als einen Grund (oder wahlweise eine Folge) der Krise ausmachen. So auch bei Borussia Mönchengladbach, wo es immer wieder Meldungen gibt, dass es im Team mehrere Grüppchen geben soll - für die Gemeinsamkeit auf dem Platz alles andere als förderlich. Insbesondere die 'French Connection' steht hierbei im Fokus.

Vor dem Spiel gegen Hertha BSC, das für die Fohlenelf ohne Zweifel richtungsweisend und für Adi Hütter eventuell die letzte Chance ist, kam das Thema der Grüppchenbildung auch in der Pressekonferenz zur Sprache. Co-Trainer Christian Peitinger, der in Abwesenheit des coronakranken Hütter teilnahm, erklärte, dass er keine Gruppen innerhalb der Mannschaft erkennen könne. "Daher sehe ich mich nicht veranlasst, etwas dagegen zu tun", so der 54-Jährige.

Es passt ins aktuelle Bild der Borussia, dass ausgerechnet sein Vorgesetzter dieser Darstellung widersprach. "Natürlich gibt es in der Mannschaft Gruppen", bestätigte Sportdirektor Roland Virkus, "aber das ist ganz normal."

Der Eberl-Nachfolger begründete die Grüppchenbildung mit der sprachlichen Barriere - problematisch sei diese aber nicht. "Die Gruppen arbeiten bei uns nicht gegeneinander, das ist wichtig", war er versucht, die Thematik herunterzuspielen.

Auch bei Christoph Kramer war Virkus um Ruhe bemüht. Der Nationalspieler hatte nach der Pleite in Stuttgart sehr harte und deutliche Worte vor der TV-Kamera losgelassen: Die Fohlenelf habe "tausend Baustellen" - es sei zudem "total schwer, [angesichts der aktuellen Lage] positiv zu bleiben". Yann Sommer schlug zwar in eine ähnliche Kerbe, hatte jedoch deutlich bedachtere Aussagen gewählt.

Virkus erklärt, dass er nach dem Interview das Gespräch mit Kramer gesucht habe: "Er hat nach dem Spiel in Stuttgart emotionale Worte gewählt, weil er nach der Niederlage angefasst war. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, dass er seine Kritik nächstes Mal intern und nicht öffentlich äußert", so der Sportdirektor. "Damit ist das Thema abgehakt."

Damit am Niederrhein wirklich Ruhe einkehrt, bedarf es am Wochenende aber eines Dreiers. Alles andere zählt in der aktuellen Situation nicht.


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