Gross-Entscheidung pro Fährmann bestätigt sich: Schalke-Keeper mit starken Paraden

Ralf Fährmann - umarmt von Naldo - überzeugt derzeit
Ralf Fährmann - umarmt von Naldo - überzeugt derzeit / Lars Baron/Getty Images
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Christian Gross hat sich, zunächst überraschend, für Ralf Fährmann als Nummer eins im Kasten des S04 entschieden. Bislang hat sich diese Entscheidung jedoch als richtig bestätigt, der oftmals kritisierte Keeper wird zum sicheren Rückhalt.

Mit einem neuen Trainer gehen auch immer neue Personalentscheidungen einher. Mit dem Amtsantritt von Christian Gross als vierter Coach von Schalke 04 in der laufenden Saison stellte sich, mal wieder, auch die Torwart-Frage. Kurz zuvor war Frederik Rönnow, bis zum Saisonende von Eintracht Frankfurt ausgeliehen, noch verletzt ausgefallen, sodass Ralf Fährmann automatisch noch spielen durfte, während er unter Manuel Baum auf die Bank gesetzt wurde.

Gross hingegen entschied sich dafür, Fährmann wieder zur Nummer eins zu machen - entgegen zahlreicher Prognosen, dass sich Rönnow durchsetzen würde, hatte er doch die deutlich besseren Werte vorzuweisen, zuvor oftmals mehrere wichtige Paraden zeigen und mehr Sicherheit bieten können. "Ralf hat mehr Erfahrung auf Schalke, er hat mehr Erfahrung als Führungsspieler, er kommuniziert aus meiner Sicht mehr, was in dieser Situation extrem wichtig ist", so die Einschätzung des Trainers.

Christian Gross setzt auf Ralf Fährmann im S04-Tor
Christian Gross setzt auf Ralf Fährmann im S04-Tor / Pool/Getty Images

Fährmann zahlt Gross das Vertrauen zurück - Bewahren der Form wäre elementar wichtig

Als ein erstes kleines und vorsichtiges Zwischenfazit lässt sich jedoch festhalten, dass der Weg mit Fährmann im Tor nicht falsch zu sein scheint. Gegen die TSG Hoffenheim verhinderte der Keeper mehrmals den Rückstand, der die Partie sehr wahrscheinlich wieder in Richtung unvermeidbare Niederlage gerückt hätte. Stattdessen hielt er die Null, was Königsblau erlaubte, mit einer 1:0-Führung und somit etwas Sicherheit in die Halbzeit zu gehen. Fünf Paraden zeigte er beim ersten Saisonsieg, weshalb er zurecht in verschiedenen Aufstellungen des Spieltages vorzufinden war.

Ralf Fährmann wusste zuletzt zu überzeugen
Ralf Fährmann wusste zuletzt zu überzeugen / Lars Baron/Getty Images

Auch gegen Frankfurt war er, trotz dreier Gegentore und der verdienten Niederlage, einer der wenigen Schalker, die sich nicht lumpen ließen. Dass es zu Beginn der zweiten Hälfte noch 1:1 stand war nicht nur ein Verdienst Matthew Hoppes, der den einzigen S04-Torschuss auch im gegnerischen Kasten unterbrachte, sondern - erneut - auch der von Fährmann. Mit insgesamt acht Paraden und sieben gehaltenen Schüssen, die innerhalb des Strafraums abgegeben wurden (via Sofascore), verhinderte er einen noch deutlicheren Rückstand. An den Gegentreffern traf ihn keine Schuld.

Natürlich ist es noch sehr früh für ein allumfassenden Rückblick hinsichtlich dieser Entscheidung. Bislang lässt sich jedoch festhalten, dass das Vertrauen in Fährmann und seine Rolle für gute Leistungen und einige wichtige Paraden gesorgt hat. Ob Rönnow diese nicht auch für sich hätte verbuchen können, ist eine Frage, die sich nicht beantworten lässt - dementsprechend gilt der Fokus dem, was man sehen konnte. Und das waren gute Auftritte des langjährigen Knappen, mit der ein oder anderen ausgezeichneten Parade.

Wichtig dürfte es noch werden, dass er auch mit dem Ball am Fuß noch etwas sicherer wird und somit noch mehr Rückhalt für seine Mitspieler bietet. Da Schalke unter Gross aber auch nicht zwingend flach und ordentlich von hinten rausspielen muss, sondern auch hohe Bälle in den Halbraum eine häufig genutzte Variante sind, steht das auf der Prioritätenliste eher hinten an.

Gegen den 1. FC Köln kann und muss Fährmann erneut den sicheren Schlussmann geben, den eine Mannschaft braucht, wenn man sich in dieser bedrohlichen Lage befindet. Ein, zwei wichtige Rettungstaten können Punkte sichern und dem eigenen Team ermöglichen, trotz weniger Chancen ein Remis oder gar Sieg mitzunehmen. Aktuell macht der 32-Jährige den Eindruck, als könne er diese Rolle auch in den nächsten Partien einnehmen.