Bankplatz wegen Kaufpflicht: Was wird aus Griezmann?
Von Yannik Möller
Antoine Griezmann sitzt zwischen zwei Stühlen: Bei Atlético Madrid wird er zwar geschätzt, aufgrund der Kaufpflicht aber nur noch selten und kurzzeitig eingesetzt. Beim FC Barcelona möchte man eine Rückkehr aber auch vermeiden.
Weil er nach seinem 120-Millionen-Euro-Wechsel zum FC Barcelona nicht so richtig glücklich war und der Klub auch nur noch marginal mit ihm plante, kehrte Antoine Griezmann im Sommer 2021 per Leihe zu Atlético zurück.
In Madrid, wo er zuvor die wohl besten Jahre seiner bisherigen Karriere verbrachte, wurde er gewertschätzt. 39 Pflichtspiele absolvierte er. In denen traf er zwar vergleichsweise nur acht Mal mit sieben weiteren Vorlagen, doch war die Zusammenarbeit eine andere, als bei den Katalanen.
In der aktuellen Saison deutet sich jedoch ein anderer Verlauf an. Das Problem: Die vereinbarte Kaufpflicht für 40 Millionen Euro, die Atlético nicht zahlen möchte.
Atlético will Kaufpflicht umgehen: Kontakt mit Barca bezüglich neuer Ablösesumme
Sie tritt automatisch in Kraft, wenn Griezmann in den zwei Leih-Saisons mehr als die Hälfte aller Spiele, in denen er einsatzbereit ist, mindestens 45 Minuten lang auf dem Platz steht (via Barcawelt).
Da er in der Vorsaison kaum Spiele verpasste und in den meisten länger als eine Halbzeit auf dem Platz stand, ist die Quote bereits sehr hoch. Das Portal Barcawelt spricht von 81 Prozent. Um die Marke auf unter 50 Prozent zu drücken, könnte der Franzose nun nur noch sporadisch eingesetzt werden.
Danach sieht es bislang auch aus. In den ersten beiden Liga-Partien stand er nicht in der Startelf. Stattdessen wurde er beide Male für etwa eine halbe Stunde eingewechselt. Einsätze, die nicht in die Kaufpflicht zählen, da sie kürzer sind als die besagten 45 Minuten.
Es ist gut möglich, dass die Madrilenen vorerst weiter so verfahren werden. Zumindest in einem Großteil der kommenden Spiele, insofern der restliche Kader das zwischenzeitliche Fehlen Griezmanns auffangen kann.
Atlético möchte die 40 Millionen Euro nicht zahlen müssen. Daher steht der Versuch im Raum, eine Ablösesumme neu zu verhandeln. Barca könnte diesem Druck nachgeben müssen. Immerhin droht ansonsten die Rückkehr, was dem FCB wegen des Jahresgehalts von mehr als 20 Millionen Euro teuer zu stehen kommen würde.
Die beiden Vereine sollen nun im Austausch sein, um eine Lösung zu finden. Dem Portal Relevo zufolge wird zurzeit eine mögliche Ablösesumme von 18 Millionen Euro besprochen, mit zwei weiteren Millionen Euro als Boni.