Goretzka hämmert FC Bayern München zum Sieg gegen RB Leipzig | Spielbericht und Reaktionen

Der FC Bayern München siegt in einem turbulenten Topspiel gegen RB Leipzig. Leon Goretzka erzielt den Treffer des Tages. Damit haben die Münchener als Tabellenführer jetzt sieben Punkte Vorsprung auf Verfolger RB Leipzig.

Tore: 0:1 Goretzka (38.)

Leipzig mit Ballbesitz und Pressing - Bayern findet nicht ins Spiel

Das Spiel begann mit einem Bild, wie man es eigentlich andersherum erwartet hätte. Nicht so wie gewohnt, machte der FC Bayern das Spiel, sondern überließ den Ball den Gastgebern. Leipzig wusste durchaus damit umzugehen und kesselte den Rekordmeister immer wieder im eigenen Strafraum ein. Vor allem über die rechte Seite ging viel bei den Roten Bullen. Gezielt wurde Rekordtransfer Hernandez mit mehreren Spielern angegangen.

Den ersten Fast-Torabschluss der Partie hatte Marcel Sabitzer, doch der Österreicher stand kurz vor seinem artistischen Versuch im Abseits. Es war ein temporeicher Beginn der Gastgeber, die das Spiel klar unter Kontrolle hatten und dem Rekordmeister nicht eine Sekunde Luft zum Atmen ließen. Nur über Kingsley Coman ging es mal in die Offensive. Aber der Franzose agierte häufig zu zögerlich.

Die erste Münchener Gelegenheit hatte Lewandowski-Ersatz Choupo-Moting. Nach einem Drehschuss aus 14 Metern ging der Ball aber knapp rechts am Tor vorbei. Es war eine unterhaltsame erste Halbzeit, auch wenn die großen Torchancen noch fehlten. Doch aufgrund der umgedrehten Verhältnisse war es höchst interessant anzusehen.

Aber die Bayern wären nicht die Bayern, wenn sie nicht gnadenlos effizient wären. So brauchte es nur eine richtige Gelegenheit und die Gäste führten. In der 38. Spielminute wurde Thomas Müller wurde von Joshua Kimmich im Strafraum bis an die Grundlinie geschickt. Der Ur-Bayer hatte das Auge für den Mitspieler und legte zurück auf den einlaufenden Goretzka. Der Mittelfeldspieler schoss den Ball aus zwölf Metern humorlos ins Tor.

Die Leipziger mussten sich jetzt wieder aufrappeln und mächtig kämpfen. Die Mannschaft von Julian Nagelsmann hatte das Spiel dominiert, aber hatte sich keine richtige Torchance herausgespielt. Nun mussten sie sich auch hinten ein wenig öffnen, was dem aktuellen Tabellenführer mehr Räume bot. Sané mit einem tollen Flachschuss und Choupo-Moting mit einem Kopfball nach der anschließenden Ecke scheiterten jeweils an Leipzigs Torhüter Gulacsi.

Zur Halbzeit agierten die Münchener einfach cleverer. In der zweiten Hälfte musste sich RB vor allem in der Zielstrebigkeit in den Münchener Strafraum steigern. Ein Torschuss reichte den Münchenern, um das Spiel auf den Kopf zu stellen. Julian Nagelsmann musste sich was einfallen lassen.

Chancenfestival für Leipzig - Aber Neuer hält die Null fest

In der Pause schien Leipzigs Trainer die richtigen Worte gefunden zu haben. Leipzig fing an, ein offensives Feuerwerk abzubrennen. Nkunku und Sabitzer schossen zunächst im Fallen neben das Tor. Dann kam Dani Olmo zu seiner ersten richtigen Gelegenheit. Aus 13 Metern zentraler Position legte er den Ball links am Tor vorbei. Es war der Anfang einer beispiellosen Leipziger Angriffswelle, die immer wieder heranschwappte.

Eine Minute später hatte Olmo die nächste Gelegenheit. Süle war weggerutscht und öffnete so den Weg für den Spanier. Von links versuchte es Olmo, aber der Ball ging ans Außennetz. Manuel Neuer musste immer mehr darum bangen, dass seiner Vorderleute den Schutz nicht mehr lange aufrecht erhalten konnten. Der stark aufgelegte Sabitzer nahm sich in der 59. Minute ein Herz und probierte es mit einem satten Kunstschuss aus aus der zweiten Reihe. Doch Neuer war auf dem Posten und lenkte den Ball mit einer Flugeinlage über die Latte. In nur 15 Minuten vergaben die Leipziger fünf riesige Chancen.

Im Gegensatz zur ersten Hälfte wurde RB jetzt auch im gegnerischen Sechzehner aktiv. Die Einwechslung von Justin Kluivert hatte zusätzlich Tempo reingebracht, das die Bayern-Defensive vor große Probleme stellte. Nach vorne kam kaum noch etwas. Nur Thomas Müller stemmte sich gegen die Übermacht der Messestädter. Doch seinen Schuss ins linke Eck konnte Gulacsi zur Seite parieren.

Es blieb bis zum Ende spannend. Nagelsmann schöpfte alle offensiven Optionen aus, die er auf der Bank hatte. Hansi Flick wiederum setzte auf defensive Stabilität. Im Pressing agierte die Mannschaft aus der bayerischen Landeshauptstadt etwas höher als noch zu Beginn der zweiten Halbzeit. Das bot Leipzig Raum hinter der letzten Kette, die auch gezielt angespielt wurde. Doch nun fehlte die Genauigkeit im letzten Pass.

Leipzig konnte sich keine wirkliche Gelegenheit mehr herausspielen. Die Druckphase dauerte zwar die gesamte zweite Halbzeit über an, doch schaffte man es nicht, die klaren Gelegenheiten in Tore umzuwandeln. Die Leistung war definitiv ansprechend und zeigte, wie nah RB schon an den FC Bayern München herangerückt ist. In der 91. Minute hatte Leroy Sané die Chance zur Entscheidung, aber sein Abschluss landete in den Armen von Gulacsi.

Am Ende gewinnt der FC Bayern nach einer kraftraubenden Abwehrschlacht gegen RB Leipzig und schafft eine Vorentscheidung in der Meisterschaft. Leon Goretzka nutzt die einzige Gelegenheit des Rekordmeisters für die Führung und am Ende für den Sieg. RB Leipzig muss sich ärgern, die vielen Chancen nicht genutzt zu haben. Nach der Pause hatte die Mannschaft von Julian Nagelsmann die richtigen Mittel gefunden, wie man die Abwehr der Gäste knacken konnte. Allerdings traf eben kein Abschluss das Tor. Das ist was zählt.