Glasner will die Wogen glätten: Wölfe-Coach bleibt wohl doch im Amt

Die VfL-Zukunft von Oliver Glasner steht auf wackeligen Füßen
Die VfL-Zukunft von Oliver Glasner steht auf wackeligen Füßen / Maja Hitij/Getty Images
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Nach seinen kritischen Aussagen bezüglich der misslungenen Transferpolitik, muss Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner versuchen, die Wogen zu glätten. Der Coach wurde von den Verantwortlichen angezählt, ist nun auf Bewährung im Amt. Derweil schwärmt er auffällig über seinen Kader.

Dass Oliver Glasner öffentlich monierte, der VfL Wolfsburg habe im Sommer nicht gänzlich die Transferforderungen oder -wünsche erfüllt, es fehle beispielsweise ein Spieler "mit Tempo und Tiefgang", gefiel Sportdirektor Marcel Schäfer und Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke überhaupt nicht. Schnell war klar: In den nächsten Tagen und Wochen wird es auch um den Job des Coaches gehen.

Während gestern noch zu vermuten war, dass Glasner nach dem angekündigten Rapport in der Länderspielpause seine Koffer packen muss, scheint er nun zumindest auf Bewährung weiterarbeiten zu dürfen. Am Freitag, so die Bild, steht das Gespräch zwischen den Verantwortlichen auf dem Plan. Sofern es seitens des Trainers keinen eigenen Rücktritt gibt, oder gar eine fehlende Einsicht, wird er wohl weiterhin beim VfL bleiben - aber eben auf Bewährung.

Glasner und Schmadtke raufen sich zusammen: Wolfsburg-Coach auf Bewährung

Das bedeutet: Glasner darf sich keine kommunikativen Fehltritte mehr erlauben, er gilt damit intern als angezählt. Zudem wird natürlich ein besonderer Fokus auf das sportliche Abschneiden der nächsten Wochen gelegt. Er muss beweisen, dass er die Wolfsburger nach Europa bringen kann. Laut Bild soll es jedoch die schnelle Möglichkeit geben, ihn vorzeitig zu entlassen, sollte er erneut "gegen VfL-Prinzipien verstoßen".

Schäfer und Schmadtke waren "not amused" über Glasners Kritik
Schäfer und Schmadtke waren "not amused" über Glasners Kritik / RONNY HARTMANN/Getty Images

Ein freudiges und kumpelhaftes Zusammenarbeiten wird es zwischen Glasner und dem Duo Schäfer und Schmadtke wohl nicht mehr geben. Vielmehr scheint es, von außen zumindest, inzwischen auf eine Zweckbeziehung hinauszulaufen, um dem potenziellen sportlichen Erfolg nicht zu gefährden.

Der Trainer selbst ruderte bereits am vergangenen Wochenende zurück und erklärte u.a., dass Worte teilweise auch anders interpretiert werden könnten, als sie gemeint sind. Auch auffällig: Auf dieses brenzlige Thema angesprochen, betont der 46-Jährige im Gespräch mit dem kicker nun plötzlich vor allem die Stärke des Kaders, der schlussendlich für diese Saison zusammengestellt wurde: "Ich bin super happy mit den Verpflichtungen." Dabei stechen vor allem Ridle Baku, Maxence Lacroix und Maximilian Philipp hervor.

"Wir haben tolle Möglichkeiten, einen tollen Kader", so Glasner, der fortführte: "Wir haben den Kader sehr gut ergänzt und verstärkt." Vermutlich ein erstes Zeichen der Einsicht, dass neben dem Inhalt auch die Art und Weise der Äußerungen - speziell in der Öffentlichkeit - daneben und unprofessionell war. Offenbar versucht man sich in Wolfsburg nun zusammenzuraufen.