Gladbach träumte von Börsengang: Die unerfüllten Versprechungen an Adi Hütter

Adi Hütter
Adi Hütter / Markus Gilliar/GettyImages
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Adi Hütter ist der zweitteuerste Trainer der Bundesligageschichte, dümpelt mit Borussia Mönchengladbach aber im unteren Mittelfeld der Tabelle umher. Für den Österreicher ist am Niederrhein bislang vieles schief gelaufen - auch, weil einige Versprechungen an ihn nicht eingehalten wurden.


Vor einem knappen Jahr wurde bekannt, dass Adi Hütter die Eintracht verlassen und im Sommer zur Gladbacher Borussia wechseln wird. Ein Schritt, der für viele überraschend kam - und einer, den Hütter selbst gar nicht eingeplant hatte.

Die Sport Bild berichtet, dass Max Eberl Ende März 2021 nach Salzburg gereist war, um Hütter von einem Engagement bei der Fohlenelf zu überzeugen. Für den 52-Jährigen kam ein Abschied von der Eintracht überhaupt nicht in Frage - doch das knapp fünfstündige Treffen mit Eberl änderte alles.

Laut Angaben des Sportmagazins lockte Eberl den Trainer mit großen Versprechungen, die Hütter letztlich vom Projekt am Niederrhein überzeugten. Obwohl der Österreicher nicht einmal mit allen Verantwortlichen der Borussia gesprochen hatte, sagte er wenige Tage später zu - Eberl hatte ihn mit seinen Plänen überzeugt.

Eberl stellte Börsengang in Aussicht

Der mittlerweile abgewanderte Sportdirektor hatte Hütter einen Börsengang der Profi-Abteilung in Aussicht gestellt, mit dem frisches Geld generiert werden sollte. Trotz Coronakrise wäre die Borussia in der Lage gewesen, ein neues, schlagkräftiges Team aufzubauen.

Zudem plante das Duo, Leistungsträger wie Matthias Ginter, Denis Zakaria und Alassane Plea im Sommer 2021 zu verkaufen, um weitere Einnahmen zu generieren - und um das Szenario der ablösefreien Abgänge zu vermeiden.

Max Eberl, Adolf Huetter
Eberl hatte mit Hütter Großes vor / Matthias Hangst/GettyImages

Eberl und Hütter sprachen bereits über konkrete Namen bei Neuzugängen. Ein Stoßstürmer, schnelle Spieler für die Außenbahnen und Anführer sollten kommen. Aus der Borussia sollte ein Stammgast im europäischen Wettbewerb, bestenfalls in der Champions League, werden.

So groß und schön die Pläne damals auch klangen: Mittlerweile wurden alle Beteiligten eines Besseren belehrt. Es gab keinen Börsengang, Zakaria, Ginter und Plea konnten auch nicht für großes Geld verkauft werden. Eberl war folglich nicht in der Lage, vor der Saison aufzurüsten - der satte Kader, der wenig Tempo und Ideen versprüht, kämpft sich seitdem durch die Bundesliga und droht im schlimmsten Fall sogar in den Abstiegssumpf zu rutschen.

"Die Vorstellungen und die Dinge, die besprochen wurden, konnten nicht alle so umgesetzt werden", erklärte Hütter der Sport Bild lapidar. Sicherlich hat auch der Österreicher in seiner Zeit am Niederrhein nicht alles richtig gemacht - doch der Rückblick zeigt, mit welchen Versprechungen und Erwartungen er nach Gladbach gelockt wurde.

Max Eberl, der Hauptgrund für seinen Wechsel, hat aus gesundheitlichen Gründen mittlerweile seinen Abschied verkündet. Doch trotz alledem denkt Hütter nicht daran, aufzugeben. "Ich bin ambitioniert und spiele überhaupt nicht mit dem Gedanken, im Sommer in Gladbach aufzuhören", stellte er in der Sport Bild klar. "Es geht jetzt um die aktuelle Situation - und darum, diese Saison ordentlich zu Ende zu bringen. Auf nichts anderem liegt mein Fokus."


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