Spielergewerkschaft mit Kritik an Gladbach wegen Ginter
Matthias Ginter wird Borussia Mönchengladbach spätestens im Sommer 2022 verlassen. Der deutsche Nationalspieler wird seinen auslaufenden Vertrag bei den Fohlen nicht verlängern. Borussia Mönchengladbach würde es dagegen begrüßen, noch eine Ablösesumme für Ginter herauszuschlagen. Die Spielergewerkschaft VDV hat die Borussia für den Umgang mit dem 28-Jährigen kritisiert.
Ulf Baranowsky, der Geschäftsführer von der Vereinigung der Vertragsfußballer (VDV), hat eine Lanze für Matthias Ginter gebrochen und indirekt beanstandet, dass der deutsche Nationalspieler von seinem Arbeitgeber unter Druck gesetzt werden würde.
Baranowsky kritisiert, dass Spieler oft "aus wirtschaftlichen Interessen" unter Druck gesetzt werden
"In der Praxis kommt es leider relativ oft vor, dass Spieler aus wirtschaftlichen Interessen von Klubs und Spielervermittlern unter Druck gesetzt werden. Sie werden damit zum Spielball in einem Spiel, das sie selbst kaum beeinflussen können", sagte Baranowsky der Sportschau.
Baranowsky kritisierte zwar nicht direkt Ginters Arbeitgeber Borussia Mönchengladbach, doch nach den Ereignissen der letzten Wochen ist klar, worauf Baranowsky hinaus will.
Borussia Mönchengladbach möchte Ginter gern noch im Winter verkaufen
Matthias Ginter spielt seit 2017 für Borussia Mönchengladbach, seinen bis zum 30. Juni datierten Vertrag wird der Innenverteidiger allerdings nicht verlängern. Borussia Mönchengladbach hofft nach wie vor im Wintertransferfenster, eine Ablösesumme für Ginter generieren zu können.
Letzten Endes ist es jedoch Ginters gutes Recht, seinen neuen Verein im Sommer aussuchen zu dürfen.
Baranowsky: "Es ist völlig legitim, wenn ein Spieler bis zum Vertragsende bei seinem Klub bleiben möchte"
"Es ist nicht fair, einen Arbeitnehmer dafür zu kritisieren, dass er seinen Arbeitsvertrag erfüllt. Es ist völlig legitim, wenn ein Spieler bis zum Vertragsende bei seinem Klub bleiben möchte. Bis zu diesem Tag hat er grundsätzlich einen Anspruch auf Teilnahme am Spiel- und Trainingsbetrieb der Profimannschaft", betonte Baranowsky.
Zwar sei es ein Teil des Geschäftsmodells zahlreicher Klubs, "Spieler möglichst billig einzukaufen, um sie später teuer zu verkaufen", so Baranowsky. Das dürfe aber nicht dazu führen, "dass Spieler
dazu gedrängt werden, frühzeitig Verträge bei ihren Klubs zu verlängern oder ihre Klubs vor Vertragsende zu verlassen", erklärte Baranowsky.
Gegen Leverkusen verzichtete Hütter auf Ginter
Am vergangenen Wochenende im Spiel gegen Bayer Leverkusen hatte Gladbachs Trainer Adi Hütter Ginter nicht aufgestellt, obwohl der gebürtige Freiburger fit war. Im DFB-Pokalspiel bei Hannover 96 kam Ginter dann wieder zum Einsatz.