Arminia niedergerungen: Gladbach landet Befreiungsschlag

Stindl sei dank: Gladbach schlägt Bielefeld
Stindl sei dank: Gladbach schlägt Bielefeld / Frederic Scheidemann/Getty Images
facebooktwitterreddit

Borussia Mönchengladbach hat sich etwas Luft verschafft. Gegen Arminia Bielefeld taten sich die unter Zugzwang stehenden Fohlen lange schwer, konnten die Ostwestfalen aber schließlich mit 3:1 niederringen.


Gladbachs Trainer Adi Hütter sprach nach nur einem Punkt aus den ersten drei Spielen und viel Verletzungspech vom Gladbacher Marschplan: "Stahlhelm auf und durch." Mit diesem Motto und einer Fünferkette empfingen die Fohlen am Sonntagabend die noch ungeschlagene Arminia aus Bielefeld.

In Adi Hütters Lieblingssystem zeigte Gladbach noch Anpassungsschwierigkeiten. Ganz viel Verantwortung wurde den Youngsters Joe Scally und Startelf-Debütant Luca Netz auf den Außenbahnen aufgedrückt; besonders Netz zeigte bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung in der zweiten Halbzeit eine bockstarke Leistung.

Das Zentrum hielt die Arminia gut dicht, was selbst Lars Stindl zumindest ansatzweise unter Kontrolle hielt. Der Gladbacher Kapitän zeigte in jeder seiner Aktionen schlichtweg, was für ein herausragender Fußballer ist. Stindl war es dann auch, der mit einem Tor des Willens das 1:0 für die Borussia erzielte: in der 35. Minute zog der Spielmacher aus 25 Metern Entfernung ab, der noch abgefälschte Schuss landete als Bogenlampe unhaltbar hinter Stefan Ortega im Tor.

Die Arminia spielte bis dahin ordentlich und gut gestaffelt. In der Offensive sorgten der technisch versierte Robin Hack und der flinke Masaya Okugawa immer wieder für spielerische Elemente, die Gladbach in der ungewohnten Grundordnung vor Probleme stellten. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff belohnten sich die Gäste dann auch noch: Okugawa tauchte nach einem Steckpass frei vor Yann Sommer auf, scheiterte zunächst am Schweizer, traf dann aber im zweiten Versuch zum Ausgleich. Eine kalte Dusche für die Borussia.

Joker Herrmann mit zwei Vorlagen: Gladbacher Doppelschlag bricht Bielefeld das Genick

Den Fohlen war der Druck nach dem Seitenwechsel anzumerken. Ein Sieg musste her, doch den Hausherren mangelte es an Spritzigkeit und Ideen. Das lag auch am erneuten Substanzverlust: Jonas Hofmann musste zur Pause angeschlagen raus, auch Luca Netz musste nach 56 Minuten runter. Bis dahin zwei der Aktivposten bei der Borussia.

Und obgleich die Borussia wollte, passierte bis zur 70. Minute nicht viel. Dann kombinierten sich die Fohlen einmal schön durch, der eingewechselte Patrick Herrmann, der sein 300. Bundesliga-Spiel absolvierte, fand mit einer maßgeschneiderten Flanke den Kopf von Stindl - 2:0, Doppelpack des Kapitäns!

Denis Zakaria
Denis Zakaria trifft zum 3:1 / Frederic Scheidemann/Getty Images

Das Momentum kippte nun zugunsten der Hausherren. Nur drei Minuten nach dem Führungstreffer spielte erneut Herrmann den Ball nach Doppelpass mit Zakaria in die Mitte, der Schweizer vollendete halb im Fallen zum 3:1. Ein Doppelschlag, der der Arminia das Genick brach! In der 84. Minute hätte Hack die Ostwestfalen noch einmal heranbringen können, vor Sommer fehlte es dem Bielefelder Neuzugang jedoch an der Kaltschnäuzigkeit.

Es blieb beim insgesamt verdienten 3:1 für die Borussia, die sich zwar etwas Luft verschaffen konnte, mit Hofmann und Netz aber die nächsten beiden Ausfälle zu verzeichnen hat. Immerhin konnte Breel Embolo (wurde in der 77. eingewechselt) nach zwei Monaten Verletzungspause sein Comeback feiern.