Wolf denkt über Gladbach-Zukunft nach: "Wenn etwas anderes kommt..."
Von Yannik Möller
Weiterhin zeichnet sich ab, dass Hannes Wolf bei Borussia Mönchengladbach keine gewichtige Rolle einnehmen wird. Der Mittelfeldspieler spielt zwar nicht primär mit Wechselgedanken, will die Möglichkeit eines Abschieds aber auch nicht blind beiseite legen.
Im Sommer 2020 lieh Gladbach Hannes Wolf erstmals aus, ein Jahr später erfolgte der feste Transfer für rund 9,5 Millionen Euro. Nun geht er also bereits in sein drittes Jahr bei der Fohlenelf - doch zufrieden kann er bislang nicht sein.
Ein Beispiel: Seit 2020 hat er in der Liga gerade einmal 16 Partien von Anfang an für die Borussia bestritten. Für eine Zeit von zwei Jahren ist das sehr wenig. Die allermeisten seiner Einsätze sind Einwechslungen, die in der Regel auch keine allzu lange Spielzeit umfassen. Dazu saß er nicht allzu selten die vollen 90 Minuten auf der Bank.
Wolf gibt sich kämpferisch und hofft auf Chancen
Doch auch unter Daniel Farke scheint sich diese Ausgangslage nicht zu ändern. Der neue Coach setzt lieber auf andere Spieler. Wolf wird sich erneut mit der Rolle als Ergänzungsspieler zufriedengeben müssen.
"Das einzige, was ich machen kann, ist im Training Gas geben", erklärte er gegenüber der Bild, angesprochen auf die Konkurrenz, die - wenn es nach Farke geht - sogar noch vergrößert werden soll.
Er sei nun auf einem deutlich besseren Fitness-Level als vor seiner Leihe nach Swansea, wo er die vergangene Rückrunde verbracht hatte. "Deshalb glaube ich schon, dass ich der Mannschaft helfen könnte. Aber das entscheidet der Trainer", so Wolf weiter.
Die Aussichten sind alles andere als rosig. Das weiß der 23-Jährige selbst am besten. Ebenso weiß er, dass er in seinem Alter unbedingt Spielpraxis braucht. Das noch offene Transfer-Fenster ist entsprechend auch ein Thema für ihn.
Seine offene Einstellung: "Natürlich will man spielen. Deshalb muss man sich das überlegen, wenn etwas anderes kommt, wo vielleicht anders auf einen gebaut wird. Dann muss man darüber sprechen."
Dennoch betonte er zugleich, dass er "keine riesigen Abschieds-Gedanken" hege. Es sei noch immer sein grundsätzlicher Plan, "mich hier durchzusetzen".
"Ich würde nie einen Schnellschuss machen, es müsste schon alles passen. Ich fühle mich grundsätzlich wohl in Gladbach", führte er aus.
Farke macht Wolf Hoffnung: "Guter Junge, der flexibel einsetzbar ist"
Noch, zumindest, macht Farke ihm Hoffnung. Wolf habe "eine gute Vorbereitung gespielt und sich auf einen guten Fitnessstand gebracht", so der Coach. Dass er die Phase kurz vor dem Saisonstart wegen einer Verletzung verpasst hat, sei "unglücklich für ihn" gewesen.
Farke weiter: "Er ist ein guter Junge, der flexibel einsetzbar ist. Je länger er jetzt beschwerdefrei ist, desto größer werden die Chancen für ihn, auch zum Einsatz zu kommen." Eine Chance, die Wolf dann unbedingt nutzen muss. Ansonsten dürfte es erneut auf eine dürftige Hinrunde hinauslaufen, was seine Einsatzzeiten betrifft.