Hütter sieht "unverdiente Niederlage" - Kramer versprüht Optimismus

Adi Hütter muss liefern
Adi Hütter muss liefern / Thomas Eisenhuth/GettyImages
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Borussia Mönchengladbach rutscht immer tiefer in die Krise. Nach dem 2:3 gegen Eintracht Frankfurt sprach Adi Hütter von einer "bitteren und unglücklichen Niederlage".


Vier Niederlagen in Folge, dabei ein Torverhältnis von 4:17 und nur noch Tabellenplatz 13 - ein Zähler vor dem Relegationsrang: Das Weihnachtsfest bei der Borussia wird in diesem Jahr wenig besinnlich ausfallen.

Trotz einer ordentlichen Vorstellung, leicht beflügelt durch das frühe Tor von Florian Neuhaus, vermochte es die Fohlenelf nicht, mit einer Führung in die Kabine zu gehen. Für Adi Hütter der Knackpunkt der Partie: "Meiner Meinung nach ist es eine unverdiente Niederlage für uns. In der ersten Halbzeit hätten wir mindestens 2:0 führen müssen. Kurz vor der Pause haben wir uns aber selbst in Bedrängnis gebracht durch den Gegentreffer zum 1:1", bemängelte der Österreicher (via borussia.de).

Wie der Gladbach-Coach darauf kommt, dass sein Team "mindestens 2:0" führen musste, bleibt wohl sein Geheimnis - übermäßig viele Chancen hatte die Borussia, wenngleich sie überlegen war, in den ersten 45 Minuten nicht.

Laszlo Benes, der gegen die SGE eine Chance von Beginn an erhalten hatte, sah das Gegentor durch Borré ebenfalls als entscheidende Wende an: "Nach der frühen Führung hatten wir die Partie eigentlich im Griff und haben defensiv fast nichts zugelassen. Nach einem Fehler im Aufbau haben wir dann zu einem psychologisch ungünstigen Zeitpunkt direkt vor der Pause leider den Ausgleich bekommen."

Laszlo Benes
Gladbach steht wieder mit leeren Händen da / Alex Grimm/GettyImages

Direkt nach der Pause setzte es schließlich das 1:2. Obwohl sich die Fohlen durch einen Foulelfmeter wieder herankämpfen konnten, fiel quasi im Gegenzug das erneute Gegentor zum Endstand. "Es darf natürlich nicht sein, dass wir nach dem erneuten Ausgleich postwendend das 2:3 bekommen", kritisierte Hütter, der seinen Spielern allerdings nicht viel vorwerfen wollte: "Hintenraus haben wir alles versucht, die Mannschaft hat leidenschaftlich gekämpft."

Der Ex-Frankfurter bewertete die Niederlage als "bitter und unglücklich" und betonte: "Ich denke, dass Frankfurt sich heute bei seiner Abwehrreihe und Torhüter Kevin Trapp bedanken kann, die unsere Großchancen vereitelt haben." Dass die Frankfurter - auch in Unterzahl - ihrerseits ebenfalls noch ein paar gefährliche Aktionen hatten, verschwieg der 51-Jährige allerdings.

Matthias Ginter, der in vielen Abwehraktionen unglücklich aussah, meinte: "Letztlich passt es zu unserer aktuellen Situation, dass der Ball nicht mehr rein gegangen ist. Die Situation ist seit drei, vier Spielen so wie sie ist. Wir haben uns das selbst eingebrockt und müssen nun alle zusammen wieder da rauskommen."

Zum Hinrunden-Abschluss geht es für die Fohlenelf zur formstarken TSG Hoffenheim, danach warten im neuen Jahr der FC Bayern, Bayer Leverkusen und Union Berlin. Kein leichtes Programm für den VfL, der in der Winterpause dringend ein paar neue Reize setzen muss.

"Es ist eine ungemütliche Zeit. Wir wissen alle, wie schnell das gehen kann. Vor fünf Spielen hatten wir auch 18 Punkte und man gesagt: Oh, noch zwei Punkte bis zur Champions League", teilte Christoph Kramer (via kicker) mit. "Vielleicht haben wir in ein paar Wochen wieder zwei Punkte Rückstand auf die Champions League, das kann im Fußball sehr schnell gehen."

Eine doch sehr optimistische Denkweise des Routiniers, wenn man vor allem die unübersehbaren Schwächen in der Defensive bedenkt. Den Begriff Champions League sollte man am Niederrhein vorerst lieber nicht in den Mund nehmen.