Gegentor-Flut macht Schalke weiter das (Über-)Leben schwer

Karel Geraerts
Karel Geraerts / Marcel Engelbrecht - firo sportphoto/GettyImages
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Gegen die SV Elversberg kassierte der FC Schalke bereits in den ersten 20 Minuten zwei Gegentore - die schlussendlich spielentscheidend sein sollten. Die schiere Anzahl an Gegentreffern ist und bleibt ein sehr großes Problem.

Von nun 13 gespielten Spielen hat es der FC Schalke nur ein einziges Mal geschafft, sich kein Gegentor zu fangen. Dieses Wunder geschah in der ersten August-Woche, beim 3:0-Heimsieg über den 1. FC Kaiserslautern. Diejenigen, die sich an das Spiel erinnern, wissen noch genau: Kaiserslautern spielte zwar durch zwei Platzverweise auch mit gleich zwei Spielern weniger, und trotzdem waren die Gäste alles andere als weit von einem Treffer entfernt.

Und doch steht diese Partie, als einzige von bislang 13 Partien, als absolute Ausnahme da. Der Tag, an dem Königsblau sich keinen Gegentreffer einfing.

Was schon beinahe nach der Einleitung für einen dramatischen Epos klingt, der nun neuverfilmt in die Kinos kommt, ist schlussendlich nur die Beschreibung eines der größten Probleme des S04 in der aktuellen Saison: Die massive Anzahl an Gegentoren. Satte 28 Stück haben die Gelsenkirchener nun schon hinnehmen müssen. Nur der Tabellenletzte aus Osnabrück hat mit 31 Gegentoren mehr kassiert.

Sinnbildlich dafür stehen die ersten 20 Minuten für die SV Elversberg am vergangenen Freitag (1:2). Die Aufsteiger müssen sich beinahe veräppelt gefühlt haben, so einfach war es für sie, die beiden frühen Tore zu erzielen. Einmal wird man bis in den Strafraum eingeladen und gar nicht erst geblockt. Beim anderen Mal gibt es noch die ein oder andere Sekunde mehr Zeit, um sich den Ball auch ja vernünftig und in aller Ruhe für den folgenden Schuss zurechtlegen zu können.

Das Problem: Wer so einfach Gegentore kassiert und die Gegner regelmäßig auf eine so unverständliche Art einlädt, der hat sehr große Probleme, Spiele zu gewinnen. Oder besser: Sie erst gar nicht zu verlieren. Immerhin kommt auch noch ein Offensiv-Problem dazu. Doch ist der Fokus auf die häufigen Gegentreffer zurzeit völlig gerechtfertigt.

Marcin Kaminski
Marcin Kaminski / Oliver Hardt/GettyImages

Marcin Kaminski zeigte sich "frustriert" angesichts der erneuten Gegentore. "Die Abstände zwischen Mittelfeld und Abwehr waren viel zu groß. Wir waren nicht kompakt, haben fast jeden Zweikampf verloren, fast jeder zweite Ball landete bei einem Elversberger", so sein Fazit (via kicker). Mit dieser Zusammenfassung mag er Recht haben. Allerdings muss an der Stelle auch erwähnt werden, dass er selbst - insbesondere mit seiner fehlenden Geschwindigkeit - selbst häufig eine Defensiv-Schwachstelle ist. Er war es auch, der das Elversberger 0:1 (mit-)ermöglicht hatte, indem er den Roten Teppich bis in den eigenen Strafraum hinein ausrollte, nur um dann den Torschützen auf seinen eigenen schwachen Fuß zu lenken.

Dass Schalke auch in den letzten zwei Liga-Siegen hintereinander wieder nicht ohne Gegentreffer auskam, spricht natürlich Bände. Karel Geraerts hat noch sehr viel Arbeit vor sich, wenn er Schalke stabilisieren will. Aktuell gehört nun einmal die Tatsache dazu, dass die Defensive so löchrig ist, wie ein Schweizer Käse.


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