Für Winter-Transfers: Schalke drängt Juve auf schnellen McKennie-Kauf

Weston McKennie kann bei Juve überzeugen
Weston McKennie kann bei Juve überzeugen / Soccrates Images/Getty Images
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Dass Weston McKennie im Sommer zu Juventus Turin verliehen wurde, hat sich relativ schnell als eine sehr gute Entscheidung für den Mittelfeldspieler herausgestellt - auch aus Juve-Sicht. Nun möchte Schalke den Leihklub dazu bringen, die anvisierte Verpflichtung schon jetzt zu vollziehen.

Das aktuell laufende Winter-Transferfenster ist die letzte Möglichkeit, noch einmal von außen den Kader zu verstärken. Ein Schritt, den der FC Schalke 04 eigentlich dringend nutzen müsste. Um sich dem drohenden und immer wahrscheinlicher werdenden Abstieg noch zu entziehen, braucht es Qualität, endlich das Besetzen von großen (Dauer-)Baustellen und damit auch Spieler, die keine ewig lange Sieglos-Serie mit sich im Kopf herum tragen.

Das allseits und seit Längerem bekannte Problem: Die Gelsenkirchener haben kein Geld. Spielraum für ein eigenes Handeln, seien es Leihen oder sehr günstige Verpflichtungen, gibt es nur, wenn zuvor Spieler abgegeben wurden und somit Ablösesummen generiert werden oder zumindest Gehalt eingespart wird. Aufgrund der Entscheidung, das Angebot zur finanziellen Hilfe von Ex-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies nicht anzunehmen, wandert der Fokus dahingehend nun auch auf Weston McKennie.

S04-Sportvorstand Jochen Schneider braucht finanziellen Spielraum für Verstärkungen
S04-Sportvorstand Jochen Schneider braucht finanziellen Spielraum für Verstärkungen / TF-Images/Getty Images

Kabak-Abschied könnte sich verzögern - Juventus soll McKennie-Kaufoption vorzeitig ziehen

Eigentlich schauen alle auf Ozan Kabak, der den S04 in den kommenden Wochen verlassen und als einer der ganz wenigen Spieler in Blau-Weiß noch eine spürbare Entlastung des Geldbeutels bewirken könnte. Für etwa 15 bis 20 Millionen Euro wird er gehandelt, doch der FC Liverpool - einer der bisher genannten Favoriten - scheint im Winter nicht aktiv zu werden. Nach anfänglichen Gesprächen mit Beratern des jungen Innenverteidiger-Talents soll es laut The Athletic keine weiteren Schritte hin zu einem etwaigen Transfer gegeben haben. Das Spielerumfeld rechne damit, dass es ihn woanders hinziehen wird.

Zwar wird die AC Milan oder auch West Ham United ab und zu als weitere Interessenten genannt, doch da sich diese Thematik noch ziehen anstatt in Kürze lösen könnte, wird bei McKennie etwas Druck gemacht. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge plant Leih-Klub Juventus Turin, den US-Amerikaner am Ende der Saison zu verpflichten. Soweit nichts neues, allerdings plant Schalke laut Sport1, den aktuell Tabellenzweiten der Serie A dazu zu bewegen, die Kaufoption schon jetzt zu aktivieren.

Für Weston McKennie läuft es in Turin rund
Für Weston McKennie läuft es in Turin rund / David Ramos/Getty Images

Ein Schritt, der Königsblau 18,5 Millionen Euro einbringen wird - zusätzlich zu den bereits gezahlten 4,5 Millionen Euro an Leihgebühr. Dieser Schritt stünde eigentlich nach der Spielzeit an, wenn sich alle Parteien ein umfassendes Bild machen und die Kaderplanung halbwegs festziehen konnten. Nun soll der angeschlagene Bundesligist versuchen, diese Überlegungen seitens der Alten Dame - wenn möglich - vorzuverlegen. Dann hätte man nicht nur im Sommer einige weitere Millionen auf dem Konto, sondern schon jetzt. Also zu einer Zeit, in der man sie für die notwendigen Verstärkungen dringend bräuchte.

Inwieweit dieser Wunsch realistisch ist, lässt sich schwer sagen. Einerseits scheint man sich in Turin schon jetzt einig zu sein, dass McKennie bleiben soll. Dementsprechend wären die 18,5 Millionen Euro ohnehin schon verplant. Andererseits kann man sich fragen, warum der italienische Rekordmeister frühzeitig unterschreiben und zahlen sollte. Als nette Geste wird das vermutlich nicht geschehen, eine Neuverhandlung und damit leichte Senkung der Kaufoption scheint auch kein Thema zu sein. Offenbar muss man ein wenig auf den guten Willen aus Italien und vielleicht ein nettes Wort des 22-Jährigen hoffen.