"Fühle mich beschissen" - Schiri Stegemann äußert sich zu BVB-Entscheidungen
Von Henry Einck
Im Freitagabendspiel zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund machte Schiedsrichter Sascha Stegemann eine unglückliche Figur. Gerade eine potenzielle Elferszene sorgte für Ärger auf BVB-Seite. Jetzt hat sich Stegemann zu der Situation geäußert.
Es war ein heftiger Rückschlag für Borussia Dortmund: Im Kampf um die deutsche Meisterschaft ließen die Borussen wichtige Punkte liegen. Am Freitagabend kam der BVB beim VfL Bochum nicht über ein 1:1-Remis hinaus - eine Vorlage für den Konkurrenten aus München. Nach dem Spiel stand aber weniger die eigene Leistung, dafür mehr die des Schiedsrichters im Fokus.
Nach dem Spiel äußerten Trainer Edin Terzic, Sportdirektor Sebastian Kehl und unzählige BVB-Fans im Netz ihren Unmut über die Schiedsrichterleistung. "Heute hat der Schiedsrichter das Spiel entschieden", beklagte sich Kehl nach dem Abpfiff. Es war nicht der einzige kritische Kommentar, der sich nach Spielende an Schiedsrichter Sascha Stegemann richtete.
Grund für den großen Ärger war eine Szene zu Beginn des letzten Spieldrittels. In der 65. Minute grätschte VfL-Verteidiger Danilo Soares BVB-Angreifer Karim Adeyemi im Sechzehner glasklar um - der fällige Elfmeterpfiff blieb jedoch aus. Insbesondere die Tatsache, dass Stegemann darauf verzichtete, sich die Szene noch einmal anzuschauen, sorgte bei Terzic für Unverständnis.
Einen Tag nach seinem unglücklichen Auftritt hat sich Stegemann der medialen Kritik gestellt. Gegenüber der BILD hat sich der Schiedsrichter zu der Situation um Adeyemi geäußert. "Nach Betrachten ist es ein Strafstoß in der Situation mit Adeyemi für den BVB. Ich hatte es auf dem Platz allerdings überhaupt nicht so gesehen", gab Stegemann zu.
Im Gespräch mit der Zeitung führte Stegemann seine Sicht der Dinge noch weiter aus: "Der Verteidiger hatte ein hohes Tempo und ich war mir sicher, Adeyemi hatte das Bein reingestellt. Der Video-Assistent hat sich die Szene natürlich angeschaut und bewertet. Die Einschätzung war: Keine offensichtliche Fehlentscheidung, deshalb gab es auch nicht die Empfehlung, dass ich es mir selbst noch mal anschaue."
Den zentralen Kritikpunkt von Terzic, sich die Szene nicht noch einmal in Ruhe anzuschauen, kann Stegemann nachvollziehen. "Im Nachhinein muss ich sagen: Ich wäre froh, hätte ich es mir noch mal angeschaut. Mein Anspruch ist natürlich, alles richtig direkt auf dem Platz zu entscheiden, Situationen korrekt zu lösen, am Ende dann auch mit dem Video-Assistenten gemeinsam. [...] Ich ärgere mich ungemein, fühle mich beschissen. Es war eine sehr, sehr kurze Nacht, es geht mir nicht gut damit."