Freiburg kann sich oben festsetzen: Weniger "einordnen", mehr Spaß am Erfolg!

Christian Streich
Christian Streich / Christof Koepsel/GettyImages
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Am Sonntagnachmittag hat der SC Freiburg die Chance, sich die Tabellenspitze zu sichern und sich in der Spitzengruppe festzusetzen. Christian Streich kann und sollte dann auch mal weniger "einordnen", und mehr Spaß am Erfolg zeigen. Ein Kommentar.


Die demütige und ehrliche Arbeit von Christian Streich zahlt sich in Freiburg seit Jahren aus. Der Verein wird von den anderen Klubs um die Kontinuität und Ruhe bewundert. Immer wieder sind Freiburg und Streich als Duo ein häufig gelobtes Vorbild.

Wenn es für den Sportclub am späten Sonntagnachmittag im heimischen Stadion gegen Borussia Mönchengladbach geht, kann erneut die Tabellenführung errungen werden. Dafür wäre nicht einmal ein Sieg notwendig - bereits ein Remis und somit ein einzelner Punkt würde die Streich-Elf vor die 17 Konkurrenten setzen. Es wäre ein verdienter Sprung und Erfolg.

Streich scheint eine Erfolgs-Allergie zu haben: Einordnen hier, einordnen da...

Und trotz des aktuellen Höhenflugs, selbst wenn der sechste Spieltag nicht mit Freiburg als Erstplatzierter enden sollte, betont der Trainer immer wieder das Einordnen der Gesamtlage.

Bereits Anfang September, als sie den ersten Rang schon einmal besetzten, betonte Streich (via Sportbuzzer): "Das interessiert mich wirklich sowas von nicht. [...] Ergebnismäßig läuft es gerade herausragend für uns. Aber wir haben im Moment auch das nötige Glück. Das ist manchmal so. Aber ich kann das schon richtig einordnen."

Er wurde sogar noch deutlicher und erklärte, dass es auch aufgrund der weiteren Belastung durch die Teilnahme in der Europa League darum gehen werde, "Freiburg in der Bundesliga zu halten".

"Also, Christian: Schwätz kon Seich": Freiburg kann Lust auf mehr ruhig deutlich machen

Bei allem Verständnis für eine ruhige Kommunikation, Herr Streich: Bitte etwas mehr Mut, mehr Wagnis, mehr Freude am Erfolg! Wer sich einige Spieltage in der neuen Saison unter den besten vier und womöglich sogar ganz oben an der Tabelle befindet, der muss nicht so tun, als würde ihn diese Situation beinahe nerven.

Auch der so bodenständige Christian Streich kann sich über einen solchen Erfolg freuen und ihn einfach mal geil finden, selbst wenn es nur eine zwischenzeitliche Freude sein sollte. Doch selbst das ist nicht einmal in Stein gemeißelt. Selbstverständlich könnte sich die Mannschaft auch weiter oben halten. Doch dazu gehört auch die passende Einstellung nach außen.

Christian Streich
Streich übt sich in zu viel Demut / Helge Prang - GES Sportfoto/GettyImages

Anstatt von der derzeit, was die Punkteverteilung betrifft, geteilten (und am Abend vielleicht sogar eigenen) Tabellenführung nach ganz unten zu schauen, kann auch ein anderes Ziel ausgegeben werden. Das tut auch gar nicht weh.

Natürlich muss und soll Streich nicht gleich mit einer Plastik-Meisterschale auf der nächsten Pressekonferenz sitzen. Aber einfach mal zu sagen, wie toll es sich doch dort oben anfühlt und dass man aus dieser Ausgangslage heraus angriffslustig ambitionierte Ziele angehen kann, wäre gewiss drin.

Weg von Understatements wie "unser Ziel" wäre der Klassenerhalt, womit es bereits "ein gutes und schönes Jahr" wäre. Über eine solche Einstellung ist der Verein dank guter, beständiger Arbeit längst hinweg.

In den letzten drei Jahren lauteten die Tabellenplätze am Saisonende Rang acht, zehn und sechs. Immer war man rund 15, zuletzt sogar 20 Punkte vom Abstiegskampf entfernt.

Also, Christian: Schwätz kon Seich und zeig mal, wie viel Lust der SC Freiburg auf weitere Siege, Erfolge und vollkommen verdiente Ausrufezeichen hat. Der Sprung an die Tabellenspitze wäre ein solches Ausrufezeichen. Mit einem Sieg über Gladbach sogar mit drei Punkten Abstand.


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