Gründe für das Bobic-Aus & Nachfolge: Hertha-Bosse äußern sich

Hertha BSC
Hertha BSC / Markus Gilliar - GES Sportfoto/GettyImages
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Die Entlassung von Fredi Bobic am Samstagabend kam überraschend. Inzwischen hat sich die Klub-Spitze von Hertha BSC zum Vorgang und zur allgemeinen Ausgangslage geäußert.


Die dritte Niederlage in Serie zum Jahresauftakt, ausgerechnet die Pleite im Derby gegen Union Berlin, war das letzte Spiel, das Fredi Bobic als Sport-Geschäftsführer der Hertha begleitet hat. Nach etwas mehr als anderthalb Jahren musste er seinen Posten räumen. Der Hauptstadtklub befindet sich in unruhigen Fahrwassern und inmitten in einem immer schwieriger werdenden Abstiegskampf.

Grund genug für die Klub-Spitze, sich zu dieser Entscheidung und zur grundsätzlichen Ausgangslage nach dem 17. Spieltag äußern zu wollen. Anwesend: Kay Bernstein, Klaus Brüggemann (Aufsichtsrat), Tom Herrich (Geschäftsführer) und Benjamin Weber.

Bernstein betont versöhnliches Bobic-Aus: "Keine Entscheidung gegen ihn"

"Wir wollen nicht im Streit auseinandergehen", betonte Präsident Bernstein direkt zu Beginn, als er das Aus von Fredi Bobic erklärte. Es habe einen offenen, ehrlichen Austausch gegeben. Am Sonntagmorgen habe man auch schon mit Sandro Schwarz und seinem Trainerteam gesprochen. Außerdem bestätigte Bernstein vorangegangene Medienberichte, dass das Bobic-Aus auch spielunabhängig erfolgt wäre.

"Sachlich, inhaltlich, unemotional. Er war überrascht, gefasst und es war kein wildes Gespräch, sondern ein ruhig sortiertes Gespräch", wurde die Reaktion von Bobic beschrieben.

Bernstein führte aus: "Das ist keine Entscheidung gegen Fredi Bobic, sondern eine Entscheidung für Hertha BSC." Man müsse der Realität ins Auge blicken und anhand der nun neu notwendigen Ziele auch neue Personalien einstellen, die diese neue Aufgabe übernehmen.

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Kay Bernstein / RONNY HARTMANN/GettyImages

Dahingehend erfolgte auch gleich die Bestätigung, dass Benjamin Weber als neuer Sportdirektor und Andreas Neuendorf als dessen Assistenten und Bindeglied zur Mannschaft agieren werden. Ein Vorschlag, den der Aufsichtsrat "einstimmig angenommen" hat. Ohnehin wurde von allen anwesenden Personen der Klub-Spitze betont, wie einstimmig und mit welch großer Gemeinsamkeit diese Schritte angegangen wurden.

Weber zeigte sich angesichts der Entscheidung und Chance für ihn sehr erfreut (via t-online): "Ich hätte nicht gedacht, so schnell wieder zurück zu sein. Ich bin Herthaner durch und durch und freue mich, diese große Aufgabe anzugehen, die wir im Team bewältigen wollen. Ich brenne darauf, loszulegen!"

Einen Einfluss auf das Trainerteam hat das Bobic-Aus derweil nicht - zumindest nicht zum aktuellen Zeitpunkt. Schwarz und seinem Team habe man erneut klar gemacht, dass sie die volle Rückendeckung der Führungsetage genießen.

Der Coach sei von der Nachricht zwar "durchaus überrumpelt" und "überrascht" gewesen, wie Bernstein verriet. "Aber auch Sandro sagt: Niemand steht über dem Verein. Natürlich brauchen wir aber auch mit dem neuen Team vertrauensbildende Maßnahmen."

Fokus auf die letzten Transfer-Tage - später Fokus auf die Jugendarbeit

Die neue Sportliche Leitung möchte nun erst einmal die letzten Tage der Transferphase über die Bühne bekommen. "Ich habe mich heute Vormittag schon mit Dirk Dufner [Kaderplaner] ausgetauscht", so Weber. "Es geht jetzt vor allem darum, was möglich ist. Es ist ein knackiger Start."

In der Zukunft werde man auch einen größeren Fokus auf die eigene Jugendarbeit legen, die Bernstein auch schon im gleichen Atemzug mit der Bestätigung von Benjamin Weber gelobt hatte.

"Wir können mit Fug und Recht sagen, dass wir stolz darauf sind, was in den letzten 20 Jahren aus der Akademie hervorgebracht wurde. Wenn man mit Benjamin Weber und Zecke Neuendorf zwei Identifikationsfiguren hat, die genau das implementieren können, dann ist es genau das, was wir brauchen", führte der Präsident aus.


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