Frauenfußball: Spielerinnen warten noch immer auf Auszahlung der WM-Prämien

  • WM endete im August
  • Viele Spielerinnen haben ihre Prämien noch nicht erhalten
  • Fifa bezieht Stellung

Olga Carmona schoss Spanien zum WM-Titel
Olga Carmona schoss Spanien zum WM-Titel / SOPA Images/GettyImages
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Am 20. August endete die Frauen-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland. Doch noch immer warten viele Spielerinnen auf ihre WM-Prämien.

Vor dem Turnier in Down Under legte die Fifa fest, welche Prämien für die teilnehmenden Spielerinnen ausgeschüttet werden (Hier eine genaue Übersicht). Der Weltverband beschloss unter anderem, pro Spielerin eine Teilnahmeprämie von 30.000 Dollar brutto (etwa 28.000 Euro) zu bezahlen. Die Weltmeisterinnen sollten pro Kopf 270.000 Dollar brutto (etwa 252.000 Euro) erhalten. Das Geld wurde von der Fifa an die 32 teilnehmenden nationalen Verbände überwiesen, die die Prämien an ihre Nationalspielerinnen weiterleiten sollten.

Wie das Portal The Athletic nun berichtet, haben sechs Verbände die Prämien an ihre Spielerinnen noch immer, über drei Monate nach der WM, nicht ausbezahlt. Unter anderem sollen steuerliche Gründe dabei eine Rolle spielen. Um welche Verbände es sich handelt, lässt The Athletic offen. Stattdessen zitiert das Portal die weltweit tätige Spielervertretung FIFPro, die sich zuversichtlich zeigt, dass alle Spielerinnen ihr Geld noch bekommen werden.

Fifa kündigt Überprüfung an

"Die FIFA setzt sich ebenso wie wir dafür ein, dass die Spielerinnen diese Zahlungen erhalten", erklärt Sarah Gregorius, FIFPRO-Direktorin für strategische Beziehungen im Frauenfußball. "Die Zeit wird es zeigen, aber wir haben die Absicht, die Zahlungen für jede einzelne Spielerin, die an dem Wettbewerb teilgenommen hat, zu 100 Prozent durchzusetzen." Gregorius zufolge ist eine Zahlungsfrist "bis Ende dieses Jahres" vertretbar. Gleichzeitig weiß die Funktionärin: "Je weiter wir uns vom Turnier entfernen, desto schneller wird die Geduld am Ende sein."

Unklar ist, was passiert, wenn die betreffenden Verbände die Prämien auch weiterhin nicht an die Spielerinnen weiterleiten. "Sollte der Fall vor der Streitbeilegungskammer der Fifa oder dem Internationalen Sportgerichtshof landen, wäre dies ein völlig neuer Präzedenzfall, wenn es darum geht, dass Mitgliedsverbände gegen diese Art von Vereinbarungen oder Absprachen verstoßen", so Gregorius.

Die Fifa teilte mit, dass sie die Preisgelder für die Spieler "zur Verfügung gestellt" habe und den teilnehmenden Ländern "professionelle Unterstützung" bei der Verteilung der Zahlungen angeboten habe. Der Weltverband fügte hinzu, dass alle Ausschüttungen "zu gegebener Zeit" geprüft würden.


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