Frankfurt: Hasebe will noch mit "70 oder 80 spielen!"

Makoto Hasebe bekommt nicht genug vom Fußball
Makoto Hasebe bekommt nicht genug vom Fußball / Alex Grimm/Getty Images
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Bei Eintracht Frankfurt gehört der japanische Abwehrspieler Makoto Hasebe zum absoluten Inventar, denn bereits seit 2014 hält der mittlerweile 36-Jährige seine Knochen für die Adler hin. In der laufenden Saison scheint er sich langsam aber sicher von der großen Bühne zu verabschieden, doch genug hat Hasebe deshalb noch lange nicht.

In den vergangenen drei Ligaspielen der Eintracht saß der langjährige Abwehrchef über die vollen 90 Minuten nur auf der Bank. "Auf der Bank sitzen ist schwieriger als von Anfang an zu spielen. Ich bin der Meinung, dass ich kein Einwechselspieler bin, kein Joker. Trotzdem muss ich immer bereit sein. Das ist schwierig für Körper und Kopf", beklagte Hasebe im Interview mit der Bild.

Dabei versteht er natürlich, dass die Zeit langsam reif wird, in Frankfurt einen Umbruch einzuleiten - besonders in der Defensive.

"Der Trainer sagt, dass es nichts mit meiner Leistung zu tun habe, dass ich nicht spiele. Er möchte mehr junge Spieler einsetzen. Ich bereite mich weiter vor und möchte spielen", zudem versetzt er sich in die Lage der Verantwortlichen. "Wenn ich mal Trainer bin oder irgendwann Sportdirektor, werde ich vielleicht auch so denken, dass jüngere Spieler entwickelt werden müssen. Das verstehe ich", doch konkrete Termine für seinen weiteren Weg verriet Hasebe nicht, dafür hat er noch zu viel Spaß auf dem Platz.

Hasebe will "mit 70 oder 80 noch spielen" - Ausland als Option

Im Sommer 2021 läuft Hasebes Vertrag bei der Eintracht aus, doch noch will er von einem Karriere-Ende nichts wissen. "Ich habe bereits gesagt, dass ich meine Zukunft als Trainer sehe. Aber Fakt ist: Ich habe diese Entscheidung noch nicht getroffen. Nach dem Dortmund-Spiel stand in den Zeitungen: ‘Im Sommer ist Hasebes Karriere beendet.‘ Aber das habe ich noch nicht entschieden! Denn ich habe immer noch Spaß, Fußball zu spielen, und damit aufhören werde ich sowieso nie. Vielleicht spiele ich noch mit 70 oder 80. Natürlich nicht mehr als Profi. Aber bis dahin gibt es beispielsweise noch das Ausland", zeigt sich der bald 37-Jährige weiterhin kämpferisch.

Dabei scheint auch eine Verlängerung in Frankfurt nicht ausgeschlossen zu sein. "Vielleicht verlängere ich im Frühjahr auch noch mal. Vielleicht höre ich auf. Wer weiß", lässt sich Hasebe alle Türen offen.

Makoto Hasebe ist ein Leader
Makoto Hasebe ist ein Leader / Alex Grimm/Getty Images

Allerdings sieht es danach aus, dass er ein Engagement im Ausland der Bundesliga vorziehen wird. "Ich glaube, in der Bundesliga wird es schwierig, mit über 35 noch zu spielen, weil die Intensität hier so hoch ist. Aber bei uns in Japan spielen sechs, sieben Spieler mit über 40. In Frankreich gibt es einen Profi mit 43, in Italien spielen viele über 35-Jährige. Auch Ronaldo. Das ist ein anderer Fußball", doch sei die Option in sein Heimatland zu gehen dabei die wahrscheinlichste.

"Es ist nicht realistisch, dass ich noch mal nach Frankreich oder Italien wechsele", reflektierte Hasebe.

Neben Hasebes Bankplatz wird auch der im Januar stattfindende Abschied von David Abraham neue Spieler hervorbringen müssen, die das Team auf dem Platz führen - für Hasebe gibt der Kader genug Kandidaten her. "Sebastian Rode, Kevin Trapp oder Martin Hinteregger ­- und alle, die um die 30 sind. Der Trainer findet jemanden", schlug der Japaner mögliche Leitfiguren vor.

Doch noch ist Makoto Hasebe ein fester Bestandteil der Mannschaft und will seinen Fokus auf die kommenden Aufgaben bis zum Jahresende legen. "Wir zählen nicht unsere Punkte. Du musst dich auf jedes Spiel konzentrieren. Wolfsburg, Gladbach, Augsburg sind schwierige Gegner. Aber diese Spiele sind noch nicht vorentscheidend. Dafür liegen in der Tabelle viele Teams noch zu eng beieinander. Jetzt müssen wir erst mal in Wolfsburg bestehen und endlich drei Punkte holen", sprach er mit der Haltung eines Anführers.