Frank Kramer vor Schicksalsspiel unter Druck: "Das spürt man natürlich"
Von Jan Kupitz

Der FC Schalke und insbesondere Chefcoach Frank Kramer stehen vor dem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim unter großem Druck. Vor dem Schicksalsspiel zeigte sich der Chefcoach jedoch kämpferisch.
Nach der deftigen 0:4-Pleite in Leverkusen - der fünften im neunten Ligaspiel - ist Frank Kramer als Cheftrainer stark angezählt. Eine erneute Niederlage gegen die TSG Hoffenheim könnte zur Entlassung des 50-Jährigen, der seit seiner Ankunft auf Schalke ohnehin nie unumstritten war, führen.
Dementsprechend stand Kramer auf der Pressekonferenz vor dem Spiel auch im Fokus. "Ich bin ein Mensch. Das spürt man natürlich", gab der S04-Coach (via WAZ) zu. Gleichzeitig betonte er, das Thema nicht zu stark an sich heranlassen zu wollen. "Die Diskussionen vor dem Spiel sind nicht zielführend. Mein Fokus liegt auf der Mannschaft und dem Spiel gegen Hoffenheim. Von Tag eins haben wir uns darauf eingeschworen, dass wir um den Klassenerhalt spielen", machte er deutlich.
Kramer betonte, dass man "natürlich" gerne mehr Punkte auf dem Konto hätte. Dennoch müsse man die Situation auch realistisch bewerten: "Wenn man es genau betrachtet, sind wir genau da, wo wir auch von Ihnen [den Journalisten] erwartet wurden: Nämlich, dass wir um den Klassenerhalt kämpfen."
Trotz der andauernden Diskussionen um seine Person und seine Zukunft, hat Kramer seinen Job noch nicht aufgegeben, im Gegenteil. "Ich gebe jeden Tag alles, dass wir unser Ziel erreichen", unterstrich er. "Auch wenn man die Unruhe spürt, der Fokus ist ganz klar auf unserer Mannschaft und dem Verein."
Der S04-Coach erinnerte daran, dass es auch am sechsten Spieltag schon einmal einen "Entlassico" gegeben habe. "Auch da kam es von außen", meinte Kramer. "Ich befasse mich nicht damit." Damals gewann Schalke sein Heimspiel gegen Bochum mit 3:1 und konnte zunächst etwas Ruhe reinbringen. Weil danach jedoch drei Niederlagen mit acht Gegentoren folgten, sieht sich Kramer nun wieder heftigem Gegenwind ausgesetzt.
Und was sagt Kramers Vorgesetzter, Rouven Schröder, zu der Trainerthematik?
Der Sportdirektor betonte, dass man "viele gute Spiele von der Intensität gemacht" habe - das letzte Spiel gegen Leverkusen habe dagegen "alle enttäuscht". "Das Ergebnis ist das eine, das andere die Haltung", so Schröder. "Die Ausstrahlung, das war nicht Schalke 04. Das haben wir ganz klar angesprochen. Wir sind uns sicher, dass das jetzt anders sein wird. Es gibt einen klaren Appell, dass wir morgen ein anderes Gesicht zeigen. Da geht es gar nicht um den Cheftrainer, sondern dass wir uns als Schalke 04 besser präsentieren."
Auf die Frage, ob er sich mit anderen Trainern beschäftige, antwortete er: "Wir beschäftigen uns im Hier und Jetzt. Nichts anderes."