Kramer sitzt auf Schalke fest im Sattel - Knäbel lobt Verdienst des Trainers
Von Yannik Möller
Obwohl Schalke 04 längst nicht richtig in Fahrt gekommen ist und weiter auf den ersten Saisonsieg wartet, gibt es für die Verantwortlichen keinen Grund, Frank Kramer kritisch zu beäugen. Der Coach sitzt fest im Sattel.
Das Duell zwischen Schalke und dem VfL Bochum am Samstagabend bringt gleich auf mehreren Ebenen eine gewisse Brisanz mit.
Zum einen treten zwei Mannschaften gegeneinander an, die beide um den Klassenerhalt kämpfen. Ein Sieg gegen die direkte Konkurrenz wäre entsprechend wichtig und wertvoll. Zum anderen sorgt die Nähe der beiden Klubs für die gewisse Anspannung. Oftmals ist vom "kleinen Derby" die Rede. Außerdem gibt es durch den vermeintlichen Prä-Sommer-Flirt zwischen S04 und VfL-Coach Thomas Reis ohnehin eine durchaus interessante Gemengelage.
Knäbel will Bochum-Partie nicht als "kleines Revierderby" schmälern
Peter Knäbel möchte von einem angeblich "kleinen Revierderby" jedoch nichts wissen. Gegenüber dem kicker betonte der Sportvorstand von Königsblau, dass er das "überhaupt nicht so empfindet": "Ich spüre das Kribbeln im Pott schon seit Tagen."
Er weiß sowohl um die sportliche, als auch um die regionale Bedeutung dieses Spiels. Schalke- und Bochum-Fans sind nicht gerade die dicksten Freunde, um es freundlich zu formulieren. Da ist es auch egal, dass beide gerne blau-weiß auftragen.
"Für beide Vereine ist es ein ganz wichtiges Spiel, das ist doch offensichtlich. Und über eines sind wir uns alle bewusst: Auf unsere Geschlossenheit und Entschlossenheit darf der Name des Gegners keinen Einfluss haben", so Knäbel weiter.
Reis wackelt in Bochum - Kramer kann auf S04-Vertrauen bauen
Selbstverständlich wird das Trainer-Thema auch am Samstagabend im Fokus stehen. Hätte es die Freigabe gegeben, säße Reis wohl auf der Heim-Bank, wenn der VfL in der Veltins-Arena zu Gast ist. Stattdessen wird doch erneut Frank Kramer dort Platz nehmen. Im Vorlauf auf dieses Spiel wurde teilweise sogar diskutiert, ob es - je nach Ausgang - nicht sogar einen Trainer-Tausch geben könnte.
Szenarien, die inzwischen mehr als abstrakt wirken. Das liegt aber eher an Königsblau, als an den Bochumern. Während eine Entlassung von Reis durchaus möglich zu sein scheint, sitzt Kramer fest im Sattel.
Das berichtete nun auch der kicker. Demnach sehen die Verantwortlichen keinerlei Notwendigkeit, überhaupt an einen Wechsel zu denken. Man sei sogar "weit davon entfernt", die Entscheidung seitens Rouven Schröder anzuzweifeln. Offenbar ist das Gegenteil der Fall: S04 will mit Kramer auf Kontinuität und Vertrauen setzen. Er soll dem Klub den Klassenerhalt bringen.
Passend dazu teilte Knäbel eine positive Beobachtung. Er habe "das Gefühl, dass die Mannschaft immer mehr zur Einheit zusammenwächst". Das sei entsprechend "auch ein Verdienst unseres Chef-Trainers Frank Kramer", betonte er.
Er habe ohnehin den Eindruck, "dass sich unser gesamter Stab prima ergänzt". Für Schalke scheint klar zu sein: Selbst wenn das Bochum-Derby verloren gehen sollte, und das ausgerechnet vor heimischer Kulisse, wird an Kramer nicht gerüttelt.