Forsche EM-Titel-Ansage von Matthäus: "Wir müssen versuchen, wieder groß zu denken"

Halb im Ernst, halb mit einem Augenzwinkern macht Lothar Matthäus vor dem Testspiel gegen Oranje eine Titel-Ansage. Der Rekordnationalspieler sieht bei der EM keine Startelf besser besetzt als die deutsche.

Lothar Matthäus fordert den EM-Titel als Ziel des DFB-Teams
Lothar Matthäus fordert den EM-Titel als Ziel des DFB-Teams / Max Ellerbrake - firo sportphoto/GettyImages
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Ein gutes Spiel - und die Euphorie ist wieder da! Auch Lothar Matthäus scheint sie gepackt zu haben. Nach dem 2:0-Sieg in Frankreich schlägt der Rekordnationalspieler forsche Töne an:

"Die Mannschaft kann nicht nur Europameister werden, sie muss Europameister werden."

"Halb meine ich es ernst, halb mit einem Augenzwinkern", fügte Matthäus in einem von Interwetten arrangierten Mediengespräch hinzu. "Welche erste Elf ist besser besetzt als wir? Die Franzosen? Nein!", so die Matthäus' Meinung.

"Wir müssen versuchen, wieder groß zu denken", erklärte er seine Einschätzung zum DFB-Team.

Richtige Zusammenstellung als Schlüssel: "Dann ist vieles möglich"

Für Matthäus war die Leistungsexplosion gegen Les Bleus nicht eine Frage des 'ob', sondern eher des 'wann'. "Man musste ja kein Fachmann sein, um zu wissen, dass in der deutschen Mannschaft mehr Potenzial steckt, als sie in den Spielen zuvor gezeigt hat. Wir sind gut, wenn wir zeigen, was wir können. Das war zuletzt nicht der Fall", führte er aus.

Die aktuelle Kaderzusammenstellung vom Bundestrainer sieht er als Schlüssel: "Ich habe schon vor Wochen gesagt: Wenn es Julian Nagelsmann gelingt, die richtigen Spieler einzuladen und zu einer Mannschaft zu formen, dann ist vieles möglich. Man hat gesehen, wie schnell sich der Schalter umlegen lässt."

Nagelsmann hatte einige bekannte Namen außen vor gelassen. Und zuletzt mehrfach betont, dass er den Kader so zusammengestellt hat, dass jeder seine Rolle genau kennen und akzeptieren kann. "Er hat aussortiert, nicht nur nach Leistung, sondern auch mit Blick auf die Atmosphäre, damit er im Turnier Ruhe hat. Es ist eine wichtige Aufgabe für Julian, für Ruhe und positive Stimmung zu sorgen, weil die Mannschaft diese Stimmung mit auf den Platz nimmt", befand Matthäus.

"Auf die eigenen Stärken konzentriert"

Mit Blick auf die Heim-EM sollte das DFB-Team mit dieser Strategie fortfahren. Gegen Frankreich spielte Deutschland über weite Strecken dominant. Die eigenen Stärken standen im Vodergrund und sollten ausgespielt werden. "Wir haben uns nicht nach dem Gegner gerichtet, sondern uns auf die eigenen Stärken konzentriert. Das sollte die Message für die nächsten Spiele sein", so Matthäus.

Gegen die Niederlande und in der direkten EM-Vorbereitung wird Leroy Sané wegen seiner Roten Karte gegen Österreich noch fehlen. Zum Turnier würde Matthäus den Bayern-Star aber auf jeden Fall mitnehmen. Julian Nagelsmann hatte zuvor bereits betont, dass man auf Sanés Qualitäten nicht verzichten könne. Auch Toni Kroos hatte dem vehement zugestimmt.

"Leroy Sané zu Hause zu lassen, wäre leichtfertig. Er wird in der Öffentlichkeit oft falsch eingeschätzt", meint auch Matthäus.


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