Flick kündigt Gespräch mit Lauterbach an & lobt die Mentalität - Die Stimmen zum 3:3 gegen Bielefeld

Hansi Flick kündigte ein persönliches Gespräch mit Karl Lauterbach an
Hansi Flick kündigte ein persönliches Gespräch mit Karl Lauterbach an / Pool/Getty Images
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Am Montagabend trafen der FC Bayern und Arminia Bielefeld in der verschneiten Allianz Arena aufeinander, die Gäste schafften mit dem 3:3-Unentschieden eine kleine Sensation. Hansi Flick lobte anschließend die Mentalität seiner Spieler und kündigte wehmütig ein persönliches Gespräch mit Karl Lauterbach an.

Dass Arminia Bielefeld zur Halbzeit mit 0:2 in München, also gegen den FC Bayern führen würde, damit hatte wohl kaum jemand gerechnet. Nach dem schnellen Anschlusstreffer von Robert Lewandowski kurz nach Wiederanpfiff konnte Christian Gebauer sogar noch auf ein 1:3 erhöhen - und auch wenn der Tabellenführer noch ein 3:3 erreichen und somit einen Punkt behalten konnte, ist es doch eine kleine Fußballsensation gewesen.

Der Punkt, den Bielefeld mit nach Hause auf die Alm nimmt, kann im Kampf um den Klassenerhalt noch einen großen Wert bekommen. Gerade da solch ein Zähler aus diesem Spiel nicht wirklich einkalkuliert war. Somit steht der Aufsteiger (mit dem noch nachzuholenden Spiel gegen Werder Bremen) punktgleich mit Hertha BSC auf dem Relegationsplatz.


"Natürlich fuchst das": Flick-Ärger über leichte Gegentore und Lob für die Mentalität - die Stimmen zu Bayern gegen Bielefeld

Im Vorlauf zu dieser Partie hatte Hansi Flick für viel Kritik gesorgt, weil er bei der Pressekonferenz im Hinblick von "sogenannten Experten" sprach, die immer irgendwas zu sagen hätten, während er Karl Lauterbach namentlich nannte. Ohnehin sei es an der Politik, eine richtige Strategie zu entwickeln und auch mal positive Neuigkeiten zu verkünden.

Nach dem Spiel äußerte sich Flick nochmals zu dieser Thematik, zeigte sich einsichtig (via Sky): "Vielleicht ist es ganz gut, wenn ich mich mal mit dem Karl Lauterbach ausspreche. Nicht in einer Talkshow, persönlich unter vier Augen." Dazu erklärte er, er habe nicht damit gerechnet, dass seine Aussagen "aus der Emotionalität heraus" für einen solchen Wirbel sorgen würden.

Bei der PK am Sonntag habe er indes nicht nur als Fußballtrainer, sondern auch als ehemaliger Unternehmer sowie Familienvater und Großvater gesprochen. "Die Pandemie ist für uns alle eine wahnsinnige Belastung. Das nagt an uns allen, da wird man ein bisschen müde. Viele Menschen leiden, haben extreme Ängste", so Flick weiter. Gerade in dieser Ansicht gab er zu, er wisse "ganz genau, dass der Fußball sehr privilegiert ist". Seiner Meinung bleibe er, aber "das ein oder andere könnte man anders formulieren".

Das Spiel gegen Bielefeld sah er gemischt (via tz): "In der ersten Halbzeit kam einiges zusammen, da haben wir nicht gut verteidigt. Der Platz war dann nicht ganz optimal für unser Spiel. Aber in der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft wieder ein Mentalität an den Tag gelegt, das war Wahnsinn. Heute muss man einfach mal sagen, dass wir mit dem 3:3 zufrieden sein müssen."

Hansi Flick stand rund um die Partie besonders im Fokus
Hansi Flick stand rund um die Partie besonders im Fokus / Pool/Getty Images

Aufgrund dieser Mentalität habe er und das Team immer "das Gefühl [gehabt], dass wir das Spiel noch drehen können". Dass man sich nach dem 0:2 oder 1:3 aufgibt, sei hervorzuheben. Das dritte Gegentor ärgerte ihn am meisten: "Natürlich fuchst das. Es war ein einfaches Tor, da müssen wir einfach besser verteidigen. Aber ich blicke positiv nach vorne." Gleichzeitig zeigte er die Hoffnung, "dass Leon Goretzka und Javi Martinez am Donnerstag wieder ins Training einsteigen können".

Bielefeld-Trainer Neuhaus sieht einen "verlockenden" Spielverlauf - und ist dennoch zufrieden

Bielefeld-Coach Uwe Neuhaus hätte allen Grund gehabt, sich über zwei verlorene Punkte zu ärgern, zeigte sich jedoch zufrieden: "Der Spielverlauf war verlockend. Durch das 1:3 hofft man auf drei Punkte. Trotzdem bin ich zufrieden."

Dass der Platz eher für den FCB ein Nachteil gewesen sein könnte sah er nicht so: "Im Nachhinein kann man das leicht sagen. Auch als der Platz nicht weiß war, sind wir gut gestanden. Bayern hatte Probleme Tempo aufzunehmen und gut ins Spiel reinzukommen."

Uwe Neuhaus peitschte seine Arminen zum Erfolg
Uwe Neuhaus peitschte seine Arminen zum Erfolg / Adam Pretty/Getty Images

Arminias Kapitän Fabian Klos zeigte sich ebenso glücklich wie sein Coach: "Ich nehme die Glückwünsche an. Es hat nicht zum Sieg gelangt, weil das eine unglaublich gute Truppe ist. Als der Schnee nicht mehr da war, wurde es richtig schwer für uns. In der zweiten Hälfte war es ein Ritt auf der Rasierklinge."

Theoretisch konnte er sogar noch einen Treffer zum 3:4-Sieg erzielen, die kalibrierte Linie zeigte jedoch eine Abseitsposition an. "Im Zweifel bisher nicht für uns in dieser Saison, ne?", so Klos am DAZN-Mikro, der seinen allgemeinen Frust über die Entscheidung nicht verstärken wollte: "Was soll ich sagen? Wir beide wissen wie es ist... Ich bin kein Freund von solch einer kalibrierten Linie - wie legen die die hin?", fragte er rhetorisch in Richtung Sandro Wagner.

Eric-Maxim Choupo-Moting absolvierte seine elfte Bundesliga-Partie für die Münchener, startete zum zweiten Mal aus der Startelf. Er hatte genügend Lob für beide Mannschaften übrig: "Es war generell ein schwieriges Spiel. Abgesehen vom Wetter war Bielefeld bissig. Sie haben zwei Chancen gehabt und waren sehr effektiv. Wir haben Fighting Spirit gezeigt. [...] Wir hatten die Reise [nach Katar] jetzt, am Ende geht das 3:3 in Ordnung."