Flick übt Kritik an Süle: Deshalb ist der BVB-Star nicht beim DFB-Team
Von Yannik Möller
Bei den anstehenden Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft ist Niklas Süle nicht dabei. Hansi Flick hat erklärt, wieso er den Verteidiger von Borussia Dortmund nicht nominierte.
Zunächst gegen die Ukraine, dann noch gegen Polen und zum Abschluss gegen Kolumbien: Drei Testspiele stehen für das DFB-Team auf dem Plan, ehe es in die Sommerpause geht. Am kommenden Montag geht es schon los mit dem ersten Auftritt.
Hansi Flick hatte bereits angekündigt, auch in taktischer Hinsicht das ein oder andere ausprobieren zu wollen. So wird etwa eine Dreierkette im Fokus stehen. Der Bundestrainer möchte eine kompakte Defensive mit einem aggressiven Anlaufen, etwa durch die hohen Außenverteidiger, kombiniert sehen.
Und trotzdem fehlt mit Niklas Süle ein Spieler im Aufgebot, der als Innenverteidiger durchaus wichtig für das Trainieren der Dreierkette wäre. Flick hatte sich dazu entschieden, ihn nicht in den Kader zu berufen - wie auch schon bei den letzten Länderspielen im März.
Flick deutlich: Ausbaufähige Mentalität als Knackpunkt bei Süle
"Ich finde, er lässt noch einiges liegen", so das deutliche und ehrliche Fazit von Flick zu Süle, geäußert gegenüber der FAZ.
Der ausschlaggebende Grund für die ausgebliebene Nominierung: "Ich will, dass er von seiner Einstellung, von seiner Mentalität einen Schritt nach vorne macht." Die nun abgehakte Rückrunde mit dem BVB, in der er lediglich zwei Partien verpasste und ansonsten so gut wie immer über die vollen 90 Minuten auf dem Platz stand, scheint Flick nicht zu reichen.
Flick argumentierte, dass Süle seiner Ansicht nach "einer der besten Innenverteidiger" sein könnte, die es überhaupt gibt. Er attestierte ihm ein "riesiges Potenzial". Allerdings werde der Verteidiger in der Bundesliga eher selten voll gefordert, was der Trainer als eine "Gefahr" betrachtet.
Bei seiner Erklärung für die fehlende Süle-Nominierung blickte Flick auch auf die Weltmeisterschaft zurück. "Ich war zu 90 Prozent zufrieden. Aber die zehn Prozent, die fehlen, die machen es eben aus. Um die geht's mir", so der 58-Jährige. Weiter: "Ich finde, jeder Nationalspieler sollte den Anspruch haben, das Maximum aus seinem Potenzial zu machen. Mit weniger durchkommen - das entspricht nicht meiner Mentalität."
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Süle wird also nicht im Kader stehen. Stattdessen hat sich Flick dazu entschieden, auf Matthias Ginter, Antonio Rüdiger, Thilo Kehrer, Malick Thiaw und den BVB-Kollegen Nico Schlotterbeck zu setzen. In der Theorie könnte auch Lukas Klostermann im Abwehrzentrum aufspielen.