Liverpool stürzt weiter ab - wiederholt sich Klopps BVB-Trauma?

Jürgen Klopp muss in der laufenden Saison Abstriche machen
Jürgen Klopp muss in der laufenden Saison Abstriche machen / Laurence Griffiths/Getty Images
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Nach dem deutlichen 1:4 gegen Manchester City kann der FC Liverpool die Meisterschaft in der Premier League wohl abhaken. Während es für Jürgen Klopp darum gehen wird, die laufende Saison so gut es geht zu retten, werden Erinnerungen an seine Zeit in Dortmund wach.

Nach der Pleite gegen City hat der FC Liverpool aktuell 40 Punkte auf dem Konto und steht damit in der Tabelle der Premier League auf Rang vier - zehn Zähler hinter den Skyblues an der Spitze, die zudem noch ein Spiel weniger absolviert haben. Mit dem unter Thomas Tuchel wieder erstarkten FC Chelsea und West Ham United (beide 39 Punkte) spüren die Reds bereits den Atem der Konkurrenz im Nacken.

Auch Erzrivale Everton (Rang sieben, 37 Punkte) kann noch regulär an Liverpool vorbeiziehen, da die Toffees zwei Spiele weniger absolviert haben. Somit scheint für das Team von Jürgen Klopp nicht nur die Titelverteidigung der Meisterschaft gelaufen, auch die Teilnahme an der kommenden Champions League ist alles andere als gesichert.

Parallelen zum BVB - dennoch andere Vorzeichen

Nach den Triumphen in der Liga und der Königsklasse droht Liverpool nun also eine sportlich eher maue Saison, die ein wenig mit Klopps letztem Jahr in Dortmund vergleichbar ist. Damals befand sich der Trainer in seiner siebten Saison beim BVB und rutschte nach zwei Meisterschaften und dem erreichten Finale der Champions League mit den Dortmundern plötzlich beispiellos ab. Nach einer katastrophalen Hinrunde der Spielzeit 2014/15 - nach 19 Spieltagen war der BVB Tabellenletzter - rettete man sich zwar noch auf den siebten Platz, doch Klopp musste gehen.

2014/15 rutschte der BVB in den Keller
2014/15 rutschte der BVB in den Keller / PATRIK STOLLARZ/Getty Images

Aktuell befindet sich Klopp in seiner sechsten Saison bei den Reds und der momentane Durchhänger lässt vermuten, dass sich die Geschichte wiederholen könnte. Doch anders als damals in Dortmund, lässt sich die derzeitige Misere in Liverpool klar erklären. Mit den Ausfällen von Virgil van Dijk, Joe Gomez und Joel Matip brach die komplette Innenverteidigung der Reds für mehrere Monate weg. Zwischenzeitlich musste Jordan Henderson in der Abwehrzentrale aushelfen und die gesamte Struktur des Teams wurde zur Unterstützung der eigenen Defensive ausgerichtet.

Ob die Verpflichtung von Ozan Kabak nun Abhilfe schaffen wird, darf angezweifelt werden. Auch werden die Verletzten irgendwann wieder eingreifen können, doch ob sie noch in der laufenden Saison eine Rolle spielen können und wenn ja, in welcher Verfassung, ist unklar.

Zudem schlug Diogo Jota als Offensiv-Zugang voll ein, verletzte sich jedoch Anfang Dezember ebenfalls und fehlte seitdem in 14 Pflichtspielen. Man kann also davon ausgehen, dass Liverpool alles daran setzen wird, in der laufenden Saison die Qualifikation für die Champions League zu erreichen, viel mehr wird nicht drin sein.

Ein Niedergang wie damals beim BVB ist in Liverpool aller Voraussicht nach in der kommenden Spielzeit nicht zu erwarten, doch das war er seinerzeit in Dortmund auch nicht.