Nach Bayerns Wechselfehler: SC Freiburg legt Protest ein!
Von Jan Kupitz
Der SC Freiburg wird Einspruch gegen die Wertung des Bundesligaspiels gegen Bayern München einlegen!
Bis Montagabend hatte der SC Freiburg Zeit, über das weitere Vorgehen nach dem Wechselfehler des FC Bayern zu entscheiden. Um 18:00 Uhr verkündeten die Breisgauer ihre Entscheidung: Sie werden einen Einspruch gegen die Wertung des Spiels einlegen, weil die Münchener für rund 20 Sekunden zwölf Spieler auf dem Feld hatten.
Der Sport-Club begründet den Einspruch vor allem mit fünf Punkten, die er wie folgt aufführt:
- Schaffung der Möglichkeit für das Sportgericht, die hier aufgetretenen Fragestellungen rund um den Wechselfehler des FC Bayern München sportrechtlich zu bewerten und zu beantworten.
- Schaffung zukünftiger Rechtssicherheit in vergleichbaren Fällen auch für andere Klubs.
- Konsistentes Handeln des SC Freiburg bei Regelverstößen ganz unabhängig von der konkreten Wettbewerbssituation.
- Wahrnehmung der Gesamtverantwortung für den Verein in wirtschaftlicher als auch sportlicher Hinsicht und unter Berücksichtigung der Interessen der Anspruchsgruppen.
- Rechtliche Erfolgsaussichten im sportgerichtlichen Verfahren in Verbindung mit den bestehenden Treuepflichten des Vorstands gegenüber dem Verein und sich stellenden Haftungsfragen.
Der Verein ergänzt, dass er sich "in einem unverschuldeten Dilemma" befinde und "keinen Anteil und Einfluss auf die Geschehnisse rund um den Wechselvorgang" gehabt habe. "Dennoch zwingt uns die Rechts- und Verfahrensordnung des DFB formal in eine aktive Rolle, um die Vorgänge rechtlich überprüfen zu lassen", so die Freiburger.
"An dieser aktiven Rolle, die uns wider Willen verfahrenstechnisch zugefallen ist, haben wir grundsätzlich keinerlei Interesse und fühlen uns in dieser ausgesprochen unwohl."
Nach "intensiven Gesprächen auf unterschiedlichen Ebenen und einer juristischen Prüfung" habe sich der Vorstand des SC Freiburg letztlich aber dafür entschieden, gegen den 4:1-Sieg des FC Bayern Protest einzulegen.
Spannend wird nun zu sehen sein, wie das Sportgericht des DFB den Fall behandeln wird. DFB-Schiedsrichter-Lehrwart Lutz Wagner hatte gegenüber Goal & Spox erklärt, dass die Wechselpanne in erster Linie ein "Fehler des Schiedsrichters" war. Bei Einspruch müsse entschieden werden, ob die kurzzeitige Überzahl "eine Spielrelevanz hatte".