Nagelsmann geht von Sarr-Verbleib aus - Mazraoui im Kommen
Von Daniel Holfelder
Die Beziehung zwischen Bouna Sarr und dem FC Bayern ist bislang keine Erfolgsgeschichte. Auch in dieser Saison stand der in Lyon geborene Senegalese noch keine Minute auf dem Platz. Trotzdem geht Trainer Julian Nagelsmann davon aus, dass Sarr beim Rekordmeister bleiben wird. Der von Ajax Amsterdam gekommene Noussair Mazraoui passt sich derweil, glaubt man dem Bayern-Coach, immer besser an das Niveau in der Bundesliga an.
Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach nahm Julian Nagelsmann sowohl zu Sarr als auch zu Mazraoui Stellung. Flügelspieler Sarr, vor zwei Jahren für acht Millionen Euro aus Marseille gekommen, wird wohl trotz geringer Einsatzchancen an der Isar bleiben.
"Im Moment gehe ich davon aus, dass er bleiben wird", erklärte Nagelsmann. "Er trainiert sehr gut. Ich sehe ihn eher als rechten Mittelfeldspieler denn als Rechtsverteidiger. Er macht seine Sache sehr gut und wird morgen im Kader stehen." In den vergangenen beiden Spielzeiten kam der 30-Jährige lediglich 27 Mal zum Einsatz.
Ähnlich durchwachsen verliefen die ersten Bayern-Wochen für Noussair Mazraoui. Der von Ajax Amsterdam verpflichtete Marokkaner sollte eigentlich dafür sorgen, dass Benjamin Pavard von der rechten Außenverteidigerposition ins Abwehrzentrum rücken kann. Bislang hat Mazraoui allerdings noch mit Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen. Insbesondere die Geschwindigkeit in der Bundesliga macht dem 24-Jährigen zu schaffen, wie auch Nagelsmann erklärte: "Er muss sich noch ein bisschen an das Tempo in der Bundesliga gewöhnen. Was das Verteidigen angeht, dass man da in der ein oder anderen Situation früher schließen muss als vielleicht in manch anderen Spielen."
Zugleich attestierte der Bayern-Trainer dem Rechtsfuß eine positive Entwicklung: "Das ist ein bisschen seine Aufgabe, die macht er in den letzten anderthalb Wochen sehr, sehr gut und ist sehr viel näher dran [an der Startelf]. Auch diese Woche hat er viel, viel aggressiver trainiert."
Trotzdem deutete Nagelsmann an, dass auch gegen Gladbach Pavard das Startelfmandat erhalten wird: "Das kleine Problem ist, dass Benji es auch sehr, sehr gut macht."
Nagelsmann über Zirkzee: "Hat alles, was man braucht, um Top-Stürmer zu sein"
Nagelsmann sprach auch über Joshua Zirkzee, der kurz vor einem Wechsel zum FC Bologna stehen soll. "Ich hatte ein sehr langes Gespräch mit ihm, in dem ich ihm aufgezeigt habe, dass der Lewy-Abgang auch eine Chance für ihn sein kann. Er macht gewisse Dinge herausragend, hat großes Talent. Er könnte mit seinem Paradekörper alles erreichen. Er muss in gewissen Situationen einfach einen Schritt mehr gehen, hat aber alles, was man braucht, um Top-Stürmer zu sein. Ein bisschen mehr Punch in den Aktionen, dann wird er ein sehr guter Stürmer", erklärte der FCB-Coach ausführlich.
Von einem möglichen Abgang des 21-jährigen Niederländers habe er "noch nichts gehört". Wahrscheinlich wird er das aber in den kommenden Stunden schon.