3:0: Bayern schickt Barca mit Ach und Krach in die Euro League! Die Einzelkritik für die FCB-Stars
Von Oscar Nolte
Der FC Bayern schlägt den FC Barcelona im letzten Gruppenspiel der Champions League deutlich mit 3:0. Die Einzelkritik und die Noten für den Rekordmeister der Bundesliga.
Tore:
1:0 Müller (34.)
2:0 Sane (43.)
3:0 Musiala (62.)
Ungefähr 25 Minuten lang machte es der FC Barcelona dem FC Bayern an diesem Champions League-Abend mit hohem Anlaufen und sehr konzentriertem Pressing schwer. Die Bayern, bereits als Gruppensieger für das Achtelfinale qualifiziert, traten in voller Montur an und sorgten damit gegen Barca, die einen Sieg für das Achtelfinale brauchten, für ein hübsches Fußballspiel.
Die beiden Tore vor der Halbzeit zogen den Katalanen dann aber den Stecker. Erst setzte Robert Lewandowski mit einer tollen Einzelaktion Thomas Müller in Szene, der den Ball per Kopf in der 34. Minute einmüllerte und damit sein 50. CL-Tor erzielte - das gelang zuvor noch keinem Deutschen! Leroy Sane machte den Deckel anschließend mit einer Distanz-Rakete, bei der Marc-Andre ter Stegen nicht gut aussah, in der 43. Minute quasi drauf. Jamal Musiala schnürte den Sack nach einem tollen Lauf von Alphonso Davies nach knapp einer Stunde zu.
Der FC Bayern bleibt im Rhythmus und beweist eindrucksvoll, wie weit sie den FC Barcelona in den vergangenen Jahren distanziert haben. Mit der vollen Punktausbeute und einem Torverhältnis von 22:3 legen die Bayern zudem eine sensationelle Gruppenbilanz ab. Für Barca hingegen geht es mit der Niederlage lediglich in die Europa League - mehr war gegen diese starken Bayern aber auch nicht drin.
1. Tor & Abwehr
Manuel Neuer: Kaum einmal gefordert, packte beim Distanzschuss von Jordi Alba sicher zu. 8/10
Benjamin Pavard: Defensiv sehr solide, konnte sich allerdings auch auf seine Nebenmänner verlassen. Trat offensiv nicht in Erscheinung. 8/10
Dayot Upamecano: Arbeitete viel mit seiner Physis und seinem Tempo und spielte somit seine Stärken aus. Absolut auf der Höhe gegen die schnelle Barca-Offensive. So einen Upamecano braucht der FC Bayern! 10/10
Niklas Süle (bis 78.): Starkes Spiel! Organisierte die Abwehr gut, stand clever und ließ wenig bis gar nichts zu. Bewies zudem sein Gespür dafür, wann er sich in die Offensive einschalten kann. 10/10
2. Mittelfeld
Corentin Tolisso (bis 60.): Schwächster Bayer an diesem Abend. Spielte viele schlampige Bälle und ließ die Disziplin und Konzentration in der Rückwärtsbewegung vermissen. 4/10
Jamal Musiala: Bekam seine Chance von Beginn an und durfte in der Zentrale über 90 Minuten gehen. Verbaselte einen sicheren Treffer mit einem schlampigen Zuspiel auf Müller, stand dann aber beim Tempolauf von Alphonso Davies goldrichtig und schob zum 3:0 ein. 8/10
Alphonso Davies: Schneller als die Polizei erlaubt. Zu schnell jedenfalls für Sergino Dest und Ronald Araujo, die ihre liebe Müh und Not mit Davies hatten. Einer seiner Tempoläufe mündete im 3:0 - Hut ab. 10/10
Kingsley Coman (bis 71.): Hatte seinen Moment, als er einen langen Ball sensationell an- und mitnahm und schließlich für Leroy Sane vorbereitete, der das zwischenzeitliche 2:0 erzielte. Ansonsten eher blass. 8/10
3. Angriff
Leroy Sane: Meister des Halbraumes! Offensiv wie defensiv mit unglaublich gutem Timing und Engagement. Vergoldete einen starken Auftritt mit einem phänomenalen Distanz-Tor. Fiel in der zweiten Halbzeit aber ab, weil zu verschwenderisch vor dem Tor. Es sei ihm verziehen. 9/10
Thomas Müller: Warum Thomas Müller einer der besten Spieler der Welt ist und war, werden wir unseren Kindern in 20 Jahren niemals glaubhaft erklären können. Köpfkunstwerkte in Müller-Manier zum 1:0 ein und servierte wenige Minuten zuvor beinahe schon den Führungstreffer für Lewandowski. War heute genau das: einer der besten Spieler der Welt. 10/10
Robert Lewandowski (bis 77.): Glänzte ausnahmsweise nicht mit Toren, sondern seinem feinen Fußballspiel. Seine Torvorlage zur Führung durch Müller war ein Gemälde! Schlug zudem den langen, passgenauen Ball auf Davies, der zum 3:0 resultierte. Ärgerte sich trotzdem bei seiner Auswechslung - auch das zeigt seine Klasse. 9/10
4. Einwechselspieler
Marc Roca (ab 60.): Durfte wie schon gegen Kiew ein paar Pflichtspielminuten im Trikot des FC Bayern schnuppern. Allzu viele dürften nicht mehr hinzukommen.
Bouna Sarr (ab 71.): Für ihn gilt das gleiche, wie für Roca: ist beim FC Bayern nur Komparse. Bewarb sich mit einem Ellbogenschlag um eine Gelbe Karte, wurde vom Schiedsrichter aber übersehen.
Omar Richards (ab 71.): Holte sich nach einem rüden Einsteigen gegen Araujo gelb ab. Sammelt weiter fleißig Kurzeinsätze für seinen neuen Arbeitgeber.
Malik Tillman (ab 78.): Nutze seine wenigen Minuten mit viel Engagement. Legte beinahe das 4:0 durch Sane auf.
Tanguy Nianzou (ab 78.): ohne Bewertung.