Nach Bayern-Aus: Was könnte für Tuchel als nächstes anstehen?

Seine Zeit beim FC Bayern hatten sich Thomas Tuchel, die Verantwortlichen und auch die Fans sicherlich anders vorgestellt. Nachdem bestätigt wurde, dass er München im Sommer verlässt, stellt sich die Frage, wohin es den Star-Trainer als nächstes ziehen könnte.

Thomas Tuchel
Thomas Tuchel / Lars Baron/GettyImages
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Vor elf Monaten wurde Thomas Tuchel mit großen Erwartungen zum FC Bayern geholt - doch die Zusammenarbeit hat sich mittlerweile als Missverständnis entpuppt. Tatsächlich ist der FC Bayern die erste Station seiner Trainerkarriere, wo Tuchel nicht den Erfolg hatte, den man hätte erwarten können.

Es wird spannend zu sehen sein, wie es für den 50-Jährigen ab der kommenden Saison weitergeht. 90min zeigt mögliche Stationen:

1. FC Barcelona

Der Verein, der vor allem ins Auge sticht, ist der FC Barcelona. Rund um das angekündigte Aus von Xavi hatte Thomas Tuchel zuletzt verlauten lassen, dass er Spanien sehr schätze und sich vorstellen könne, dort eines Tages zu arbeiten.

Von Didi Hamann wurden diese Aussagen damals als öffentliches Bewerbungsschreiben an den FC Barcelona gewertet, was natürlich komplett aus dem Zusammenhang gerissen war. Dennoch darf man getrost davon ausgehen, dass Barça Tuchel reizen würde.

The Athletic hatte zuletzt berichtet, dass der FC Barcelona einen Versuch bei Tuchel unternehmen würde - allerdings nur, falls er im Sommer auf dem Markt und ohne Kompensationszahlung zu haben wäre. Das ist nun der Fall.

Barça wäre ein spannendes Projekt, bei dem er einen Umbruch nach seinen Wünschen mitgestalten und dem Verein neues Leben einhauchen könnte. Die Kimmich-Gerüchte, die rund um den FC Barcelona seit Jahren kursieren, hätten sich bei einer Tuchel-Ankunft dann aber wohl erledigt.

2. Manchester United

Im Gegensatz zum FC Barcelona sucht Manchester United nach aktuellem Stand keinen neuen Cheftrainer - dennoch ist es nicht vollständig auszuschließen, dass sich das bis Sommer noch ändern könnte. Zuletzt waren die Red Devils zwar gut in Fahrt, insgesamt blieben sie unter Erik ten Hag seit dessen Ankunft aber unter ihren Möglichkeiten.

Sollte Man United das internationale Geschäft verpassen - was aktuell der Fall wäre -, darf man eine Trennung vom Niederländer nicht komplett ausschließen. In diesem Fall wären Tuchel, der in England große Wertschätzung genießt, und Man United ein spannender Fit!

3. FC Liverpool

Aufgrund des Klopp-Abschieds muss sich auch der FC Liverpool zur kommenden Saison nach einem neuen Trainer umsehen. Xabi Alonso gilt als der absolute Top-Favorit der Reds - pikanterweise ist er aber auch als Tuchel-Nachfolger ein heißes Thema beim FC Bayern.

Sollte Liverpool bei Alonso leer ausgehen, darf man Tuchel zumindest zum erweiterten Kandidatenkreis zählen. Wie gesagt: In England wird der 50-Jährige geschätzt, seine Zeit bei Chelsea (auch wenn sie unschön zu Ende ging) hat ihm sehr gefallen.

Einziger Haken: Die Fallhöhe als Klopp-Nachfolger ist riesig! Tuchel wird sich daher genau überlegen, ob er nach der ernüchternden Zeit beim FC Bayern so ein Risiko eingehen möchte.


Theoretisch gäbe es noch zwei weitere Stationen, die im Sommer vakant sind bzw. sein könnten: Der Bundestrainer-Posten beim DFB sowie das Amt bei Tuchels Ex-Klub Chelsea.

Der Job als Bundestrainer kommt - unabhängig davon, ob Tuchel sich einen Job auf Nationalmannschaftsebene überhaupt vorstellen kann - aus einem ziemlich simplen Grund nicht in Frage: Dort hätte er es wieder mit dem großen Bayern-Block zu tun, mit dem er augenscheinlich schon jetzt fremdelt und so seine Probleme (sportlicher Natur) hat.

Zum FC Chelsea, wo Mauricio Pochettino derzeit auf dem hot seat sitzt, würde Tuchel vermutlich gerne zurückkehren. Das Verhältnis zu Eigentümer Todd Boehly, der den Trainer im Herbst 2022 von heute auf morgen rausschmiss, dürfte hierfür aber im Wege stehen.