Vom Sorgenkind zum Hoffnungsträger: Barça will mit Dembélé verlängern
Von Guido Müller
Zur Zeit laboriert Ousmane Dembélé - wieder einmal - an einer längerfristigen Verletzung. Doch trotz dieser x-ten Malaise des Franzosen seit seiner Ankunft im Sommer 2017, und trotz zahlreicher außersportlichen Eskapaden in diesen vergangenen vier Jahren, arbeitet man beim FC Barcelona mit Hochdruck an einer Vertragsverlängerung - freilich unter einer Bedingung.
Dass der Klub nun überhaupt ernsthaft über eine Ausweitung des bis Sommer kommenden Jahres gültigen Arbeitspapiers des Weltmeisters von 2018 nachdenkt, hat zwei Gründe: der eine ist in der finanziellen Gesamtlage des Klubs zu verorten, der andere in der vergangenen Saison.
Kein Geld für teure Neuzugänge
Mit einer guten Milliarde Euro Verbindlichkeiten stehen die Azulgrana nämlich mächtig in der Kreide. Große Transfers, die ein sportliches Upgrade zum aktuellen Personal darstellen würden, sind da nicht drin.
Zudem wusste Dembélé in der letzten Spielzeit auch sportlich zu überzeugen. Wohl auch dank der Tatsache, dass er zum ersten Mal seit seinem aufsehenerregenden Wechsel vom BVB im Sommer 2017 über einen längeren Zeitraum von Verletzungen verschont geblieben ist.
Zumindest bis zur im Sommer dieses Jahres ausgetragenen Euro 2020, bei der er im Vorrunden-Spiel der Franzosen gegen die Ungarn (1:1) einen Schlag aufs Knie bekam - und das Turnier für ihn auch schon wieder beendet war.
Doch an den guten Eindrücken, die Ronald Koeman ganz offenbar aus Dembélés vorherigen Darbietungen im blau-roten Dress des FC Barcelona gezogen hatte, konnte auch dieser neuerliche Rückschlag nichts ändern.
Koeman von Dembélé überzeugt
Noch im April hatte der Holländer sein Sorgenkind gelobt: "Körperlich hat er sich enorm verbessert. Ich denke, das war der Schlüssel dazu, konstant in so vielen Spielen Qualität zu zeigen. Also ja, wenn es nach mir geht, hätte ich gerne, dass er bei uns bleibt." (sport1.de)
Und genau danach sieht es momentan aus. Wie die Barça-nahe Mundo Deportivo berichtet sollen Klub und Dembélé-Berater Moussa Sissoko seit Wochen in engem und vor allem harmonischen Austausch stehen.
Dembélé-Seite zu Gehaltseinbußen bereit
Von Spielerseite aus sei man auch durchaus bereit, die aufgrund der finanziellen Nöte der Azulgrana unausweichliche Anpassung (nach unten, versteht sich) des Salärs zu akzeptieren.
Aus klubinternen Quellen will das Blatt darüber hinaus erfahren haben, dass die Verhandlungen in der kommenden Woche, nach dem Schluss des Transferfensters, beschleunigt und zeitnah finalisiert werden sollen. Angedacht ist ein neuer Vertrag bis zum Sommer 2025.
Sollte Dembélé diesen tatsächlich erfüllen, wären es insgesamt acht Jahre als Azulgrana. Angesichts der vielen Male, in denen der so oft schon totgesagte Franzose mit mehr als eineinhalb Beinen außerhalb des Klubs war, eine ganz beachtliche Zeitspanne.