"Kein sinkendes Schiff" - de Jong hält Barça-Krise für übertrieben
Von Jan Kupitz
Trotz des schwachen Saisonstars macht sich Frenkie de Jong keine Sorgen über die aktuelle Situation des FC Barcelona. Stattdessen behauptet er, dass die Dinge überbewertet werden.
Nach einem Sommer voller Geschichten über finanzielle Probleme, die im Abgang von Superstar Lionel Messi mündeten, hat der FC Barcelona einen turbulenten Start in die Saison hinter sich gebracht. Nach nur drei Siegen in sieben Spielen liegt man in La Liga auf dem neunten Platz, und auch in der Champions League gab es in beiden Gruppenspielen bisher jeweils eine 0:3-Niederlage.
Der Druck auf die Spieler und Trainer Ronald Koeman, dessen Job im Camp Nou vor dem späten Sinneswandel von Präsident Joan Laporta am seidenen Faden hing, ist dadurch noch größer geworden.
Trotz aller Turbulenzen betonte Frenkie de Jong jedoch, dass die Dinge nicht so schlimm sind, wie sie dargestellt werden. "Barcelona als sinkendes Schiff zu bezeichnen, geht zu weit, das ist stark übertrieben, wir sind nicht in einem Loch", stellte der Mittelfeldstar klar (via De Volkskrant).
"Die Ergebnisse sind schlecht, das kann niemand ignorieren. Man merkt, dass im Verein eine negative Stimmung herrscht, aber das ist logisch, wenn man bei einem Verein wie Barcelona so schlechte Ergebnisse hat. Die Ergebnisse machen mich wahnsinnig, aber das, was drum herum passiert, nicht."
Der 24-Jährige sei froh, dass aktuell eine Länderspielpause ist. "Wenn wir dann nach Barcelona zurückkehren, könnte wieder Normalität einkehren. Die Leute übertreiben, wenn sie sagen, dass die Saison schon verloren ist. Sicher, wir haben nicht so viele Punkte wie Real Madrid oder Atletico, aber wir haben noch 30 Spiele vor uns, es ist also noch nichts verloren. Ganz und gar nicht."
De Jong kritisiert: "Die Leute übertreiben gewaltig"
De Jong verwies darauf, dass Barça trotz der Abgänge von Messi oder auch Antoine Griezmann noch immer einen starken Kader habe - "vor allem wenn die verletzten Spieler zurückkommen. Die Punkte, die wir bis jetzt verloren haben, sind nicht gut, aber die Leute übertreiben gewaltig. In La Liga ist noch alles möglich." Auch in der Champions League sei das Weiterkommen trotz der zwei Auftaktniederlagen längst nicht außer Reichweite.
Der Niederländer nutzte auch die Gelegenheit, um über den Druck auf Koeman zu sprechen, dessen Entlassung vor der Länderspielpause erwartet wurde, bevor Laporta eine plötzliche Kehrtwende vollzog.
"Er ist unerbittlich", gab er zu. "Der Druck auf den Trainer ist groß. Jeden Tag gab es Nachrichten, 'Koemans Tage sind gezählt. Xy wird kommen. Xy wird ihn ablösen'. Ich kann Ihnen nicht sagen, was das mit ihm macht. Da müssen Sie ihn fragen."