FC Barcelona: Laporta dreht am ganz großen Rad - und will Guardiola zurückholen!

So soll es nach Laportas Wünschen bald wieder sein: Guardiola feiert mit dem FC Barcelona einen Titel!
So soll es nach Laportas Wünschen bald wieder sein: Guardiola feiert mit dem FC Barcelona einen Titel! / JOSEP LAGO/Getty Images
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Also doch: Joan Laporta plant eine spektakuläre Rückkehr. Kein Geringerer als Pep Guardiola soll zukünftig (wieder) die sportlichen Geschicke des FC Barcelona leiten. Doch leicht dürfte dieses Unternehmen nicht werden.


Anruf bei Guardiola für Samstagabend geplant

Drei Tage noch. Dann will Laporta einen ersten Anlauf starten. Wenn am kommenden Samstagabend, irgendwann zwischen kurz vor elf Uhr abends und kurz nach Mitternacht (je nach Spielausgang), das diesjährige Champions League-Finale zwischen Manchester City und dem FC Chelsea schon wieder Geschichte sein wird, will Laporta die Handy-Nummer von Guardiola anwählen.

Und den einstigen Sextuple-Sieger von einer Rückkehr nach Barcelona überzeugen. Es jetzt schon zu tun, verbieten strategische Überlegungen. Und schlichtweg der Respekt, denn am Sonnabend kann Guardiola endlich das schaffen, wofür er von den Citizens vor bald fünf Jahren verpflichtet worden ist: den Henkelpott ins Etihad Stadium zu holen.

Da würden Anrufe aus der alten Heimat, die über die üblichen Glückwünsch-Formeln für Samstag hinausgehen, nur kontraproduktiv wirken. Und wenn schon Chefsache, dann auch richtig.

Im engsten Kreis seiner Vertrauten soll Laporta immer wieder die Überzeugung geäußert haben, Guardiola eines Tages zu einer Rückkehr ins Camp Nou überreden zu können. Nun scheint er diesen kühnen Plan in die Tat umsetzen zu wollen.

Doch einem Bericht der as zufolge soll dies nicht für die kommende Saison gelten, sondern für die Spielzeit 2022/23. Auch so schon schwierig genug, denn Guardiolas Vertrag in Manchester wurde erst im vergangenen November bis zum Sommer 2023 verlängert. Mit einer Option für ein weiteres Jahr.

Doch wie das im schnelllebigen Fußball-Geschäft nun mal so ist: ein einziges Spiel (beziehungsweise der Verlauf desselben) könnte sämtliche bisherigen Parameter verschieben.

Ein Sieg gegen Chelsea könnte Guardiolas Situation in Manchester komplett verändern

Denn gewönnen die Skyblues an diesem Wochenende endlich die langersehnte (und mit viel, viel Geld quasi erzwungene) Champions-League-Trophäe (es wäre die erste der Klubgeschichte), könnte auch bei den arabischen Eigentümern die Einsicht wachsen, dass ein Zyklus sein Ende gefunden hat.

Henkelpott, drei englische Meisterschaften in den vergangenen vier Jahren - was will Guardiola danach mit seinem aktuellen Klub noch holen? Ähnlich wie z.B. ein Robert Lewandowski beim FC Bayern könnte der Katalane zum Schluss kommen: besser wird es nie wieder - und die Biege machen! Ein Held der Skyblues würde er in jedem Fall für alle Zeiten bleiben.

Koeman nur als Platzhalter für Guardiola?

Doch der aufmerksame Leser wird es schon bemerkt haben: die nun bevorstehende Spielzeit bliebe von diesen Planspielen Laportas vorerst unberührt. Die Frage stellt sich also: wer trainiert den FC Barcelona in der kommenden Saison - und hält sozusagen nur den Platz für Guardiola warm?

Ronald Koeman
Spielt er bei den Laporta-Plänen mit? Barças Noch-Trainer Ronald Koeman / Juan Manuel Serrano Arce/Getty Images

Genau darum schien es auch in der Unterredung zwischen Laporta, Sportdirektor Alemany und (Noch-) Coach Ronald Koeman am vergangenen Dienstag zu gehen. Mit dem Ergebnis, dass Koeman bleibt. Vorerst.

Kein ungefährliches Spiel, das Laporta da treibt. Denn ein Trainer, dessen Amtszeit schon mit Ablaufdatum versehen ist, könnte schnell zur lahmen Ente verkommen. Ob Koeman sich das antun will? Wer den geradlinigen und bisweilen auch sehr kantigen Holländer kennt, weiß, dass dies eigentlich nicht mit ihm zu machen ist.

Von daher wohl die fünfzehntägige Frist, die sich beide Lager in dem vorgestrigen Treffen gesetzt haben. In diesen zwei Wochen wird Laporta aller Voraussicht nach noch weitere Kandidaten für das "Übergangsjahr" kontaktieren.

Und am Samstagabend zwischendurch mal Pep Guardiola anrufen.