Der FC Barcelona bleibt ein Pulverfass!

Beim FC Barcelona scheint das Sommerbeben (die 2:8-Demütigung gegen die Bayern in der Champions League sowie der folgende Wirbel um einen möglichen Weggang von Superstar Lionel Messi) stärkere Verheerungen angerichtet zu haben, als bisher bekannt. In der Kabine soll es Zoff zwischen einzelnen Faktionen geben.

Schon die Spieler des vorletzten Liga-Gegners UD Levante wollen auf dem Platz eine kühle Stimmung innerhalb der Mannschaft ausgemacht haben. Die Spieler der Blaugrana, wird ein nicht genannter Levante-Spieler von der Sport zitiert, hätten "nicht miteinander gesprochen" außer dem "Minimum, wenn es um Standards ging".

Auch soll die Freude der Barça-Spieler, so die zitierten Stimmen des Gegners, nach dem 1:0 sehr zurückhalten ausgefallen sein. Was aber vielleicht auch daran liegen könnte, dass ein Heimsieg gegen die UD Levante für Spieler des FC Barcelona wohl eher in die Kategorie "Pflichtaufgabe" gehört und man ihn jetzt auch nicht tagelang abfeiern muss.

Doch Friede, Freude, Eierkuchen scheint in Can Barça momentan wirklich nicht zu herrschen. Der katalanische Fernsehsender Esport3 sprach im Programm Onze sogar von angeblichem Mobbing.

Demnach soll die vierfache Vertragsverlängerung vor knapp zwei Monaten (die Marc-André ter Stegen, Gérard Piqué, Clément Lenglet und Frenkie de Jong betraf) bei einigen Mitspielern sehr schlecht angekommen sein. Bei Onze heißt es sogar, dass einer der Vier teamintern mittlerweile als "Judas" bezeichnet wird.

Es brodelt also weiter im Klub. Was sich in den kommenden Wochen bis zur Präsidentschaftswahl am 24. Januar 2021 noch verstärken könnte.

Aguacil: "Barça so intensiv und konzentriert wie lange nicht mehr!"

Um so beruhigender dürfte da der gestrige 2:1-Heimerfolg gegen die bislang sehr starken Basken von der Real Sociedad aus San Sebastián sein. Deren Trainer Imanol Aguacil will in den ersten 45 Minuten sogar "ein so intensives und konzentriertes Barça wie schon lange nicht mehr" gesehen haben.

Also was denn jetzt? Kühl und teilnahmslos? Oder intensiv und fokussiert? Die Wahrheit dürfte, wie so oft, in der Mitte zwischen den Polen liegen. Richtig Ruhe kommt in den Verein sowieso nur, wenn die Ergebnisse stimmen. Und das tun sie, zumindest in der Liga, über weite Strecken überhaupt nicht.

Von daher braucht man sich, angesichts 50 Prozent nicht gewonnener Spiele (4 Niederlagen und 2 Unentschieden nach 12 Spielen), auch gar nicht weiter darüber zu wundern, dass es beim FC Barcelona ein wenig kracht. Viel bemerkenswerter wäre es in meinen Augen, wenn dem nicht so wäre.