Ex-Schiedsrichter Gagelmann schießt gegen Gräfe: Klage um "noch mal Geld abzugreifen"

Manuel Gräfe wird von einem Ex-Kollegen heftig kritisiert
Manuel Gräfe wird von einem Ex-Kollegen heftig kritisiert / Cathrin Mueller/Getty Images
facebooktwitterreddit

Manuel Gräfe verklagt den DFB wegen seines erzwungenen Karriereendes. Zurückkehren will der beliebte Schiedsrichter aber nicht mehr. Ex-Kollege Peter Gagelmann hat Gräfe für sein Vorgehen jetzt hart kritisiert und ihm Egoismus und Geldgier vorgeworfen.


Manuel Gräfe gilt für viele als bester Bundesliga-Schiedsrichter. Nach 289 Einsätzen im deutschen Oberhaus muss der 47-Jährige seine Pfeife allerdings einpacken - die Altersgrenze des DFB ist Schuld.

Der beliebte Schiedsrichter will dagegen aber vorgehen. Den DFB will Gräfe wegen Altersdiskriminierung verklagen und erhält dafür von vielen Seiten Unterstützung. Zuletzt hatte Gräfe allerdings angekündigt, unabhängig vom Ausgang seiner Klage, nicht auf den Platz zurückkehren zu wollen. Es gehe ihm viel mehr um den Grundsatz, erklärte Gräfe.

Gagelmann schießt gegen Gräfe: "Nicht meine Werte"

Ex-Kollege Peter Gagelmann kann das Vorgehen von Gräfe überhaupt nicht nachvollziehen. Der 53-Jährige war zwischen 1999 und 2015 in der Bundesliga aktiv und pfiff insgesamt 214 Partien. Im Podcast 'sprengerspricht #media&sports' kritisierte er Gräfes Vorgehen scharf:

"Ich finde es egoistisch zu sagen: Aber ich möchte weitermachen, ich bin eigentlich viel zu wichtig für den Fußball. Das sind nicht meine Werte, die vertrete ich nicht", so Gagelmann. Und führte weiter aus: "Wir haben von diesem System profitiert, wir sind aufgestiegen, weil ein Schiedsrichter aufgehört hat."

Gräfes Motiv sieht Gagelmann weniger in einem Grundsatz-Entscheid für alle Schiedsrichter, denn in seinem eigenen Interesse: "Ich glaube, es geht ihm weniger um die Allgemeinheit, sonst hätte er auch schon vor Jahren klagen können." Die Tatsache, das Gräfe trotz der Klage nicht weiterpfeifen möchte, zeige Gagelmann, dass es ihm wohl darum gehe, "noch mal Geld abzugreifen".