Ex-Schalke-Coach Wagner in Bern umstritten: "Viele Probleme!"
Von Yannik Möller
In der Schweiz hat Young Boys Bern eigentlich eine regelrechte Vormachtstellung. Unter David Wagner hingegen kommt der Klub nicht so recht ins Rollen. Unruhe und Unzufriedenheit machen sich breit.
Vier Jahre hintereinander konnte Young Boys Bern die Schweizer Super League gewinnen. Auch in den Jahren zuvor gehörte der Klub immer an die Tabellenspitze, ab und zu gab es kleine Wechselspielchen mit dem FC Basel. Doch grundsätzlich wird Bern eine Vormachtstellung in der Fußball-Schweiz attestiert.
Unter der Führung des ehemaligen Trainers von Schalke 04, David Wagner, läuft es in eine bis dato gänzlich andere Richtung. In den bislang 14 gespielten Liga-Partien mussten bereits drei Niederlagen hingenommen werden. Ein ungewöhnlich hoher Wert für den Verein. Zuletzt blieben die Young Boys sogar drei Spiele in Serie sieglos. Das Aus im nationalen Pokal-Wettbewerb im Achtelfinale sorgte ebenfalls nicht gerade für Freudentränen.
Deutliche Kritik an David Wagner - YB Bern braucht Erfolgserlebnisse
Am Mittwochabend stand Wagner entsprechend unter Druck. Gut für ihn: das Nachholspiel gegen Lugano, die sich über die letzten Wochen in einem Formhoch befanden, wurde mit 3:1 gewonnen. Ein wichtiger, aber erstmal nur sehr kleiner Schritt. Immerhin steht Bern weiterhin nur auf dem vierten Platz. Im Vergleich zum Erstplatzierten Zürich hat man zwar ein Spiel weniger, doch auch sechs Zähler Rückstand.
Vor dem Sieg gegen Lugano hatte der Schweizer Blick noch getitelt: "Wagner der schlechteste YB-Trainer seit neun Jahren!" Damit bezog sich das Blatt auf den Punkteschnitt von lediglich 1,69 Zählern pro Partie. Überhaupt keine Ähnlichkeit zu Gerardo Seoane, der YB mit einem Schnitt von 2,32 (!) in Richtung Bayer Leverkusen verließ.
Wagners Quote hat sich am Mittwochabend zwar leicht verbessert, doch ist ein solch schlechter Schnitt einige Jahre her. In der Saison 2012/13 trainierten Martin Ruenda (1,23) und Bernard Challandes (1,1) die Berner Truppe, die schlussendlich auf Platz sieben landete (via Blick). Auf dieses "historisch schlechtes" Resultat hat der Ex-Schalker derzeit nur einen Punkt mehr Abstand, als auf Rang eins.
Mit dem 3:1 hat sich Wagner immerhin etwas Luft verschafft. Die Saison hat allerdings schon jetzt einige Macken. Vor allem, dass die Offensive zwischendurch immer wieder hakt, ist ein Risiko für den weiteren Saisonverlauf.