Ex-Eintracht-Star Fenin: "Lag nur auf dem Sofa und habe gesoffen"
Von Daniel Holfelder
Martin Fenin hat in einem Interview über persönliche Probleme nach dem Karriereende gesprochen. Der ehemalige Profi von Eintracht Frankfurt hatte bereits während seiner aktiven Laufbahn mit Alkohol- und psychischen Problemen zu kämpfen gehabt.
Gegenüber der Welt erklärte Fenin, die ersten zwei Jahre nach seinem Karriereende im Januar 2018 seien "nicht schön" gewesen. "Ich war nur auf Partys und hab gefeiert", so der ehemalige tschechische Nationalspieler. "Viele haben mich gewarnt: 'Martin, du gehst Richtung Hölle!' – und ich wusste, dass es nicht gut war."
"Die ersten drei, vier Monate war ich gar nicht mehr draußen, lag nur auf dem Sofa und hab gesoffen. Danach gab es immer Wellen, mal mehr, mal weniger", so der 35-Jährige weiter. Erst im November 2019 habe er die Reißleine gezogen.
"Ich musste wegen einer Bauchspeicheldrüsen-Entzündung ins Krankenhaus, das sah echt übel aus", schilderte er. "Danach habe ich mir gesagt: 'So geht es nicht weiter.' Ich fing wieder mit ein bisschen Sport an, hab beruflich mal dies, mal das probiert. Aber nichts hat so wirklich funktioniert, was an mir lag. Ich habe mich hängen lassen."
Fenin wird zum Käfigkämpfer
Inzwischen seien diese Zeiten vorbei. Gerade schreibe er an einem Buch mit dem Titel "Die Wahrheit". Darin wolle er auf seine wechselvolle Karriere und die vielen Negativ-Schlagzeilen eingehen, die ihn seit Jahren begleiten würden, kündigte Fenin an.
Außerdem bereitet er sich gegenwärtig auf seinen ersten MMA-Kampf vor, der am 6. Juni in Frankfurt stattfindet. Die PR-Aktion, initiiert von der größten europäischen MMA-Organisation Oktagon, soll den Sport in Deutschland bekannter machen. Fenin wird auf seinem Weg zum MMA-Kämpfer im Rahmen der Dokumentation "Last goal of Martin Fenin" filmisch begleitet.
Die Karriere des Ex-Profis
Der Ex-Profi war im Januar 2008 als vielversprechender junger Stürmer für 3,5 Millionen Euro aus seiner tschechischen Heimat zu Eintracht Frankfurt gewechselt, schaffte es aber nicht, die hohen Erwartungen zu erfüllen.
Nachdem er 2011 in die zweite Liga zu Energie Cottbus gewechselt war und dort infolge eines Fenstersturzes eine Hirnblutung erlitten hatte, machte Fenin seine Alkohol- und Tablettenprobleme öffentlich und sprach außerdem von regelmäßigen Depressionsschüben. 2015 stellte er wiederum klar, dass bei ihm nie eine Depression oder eine Suchterkrankung diagnostiziert wurde.
Nach weiteren Stationen in seiner Heimat und einer kurzen Rückkehr nach Deutschland zum Chemnitzer FC (2015/16) beendete Fenin 2018 mit 31 Jahren seine Karriere.