"Erst einmal verdauen": Stimmen zum Pokal-Aus der Eintracht in Saarbrücken

1. FC Saarbrücken v Eintracht Frankfurt
1. FC Saarbrücken v Eintracht Frankfurt / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
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Der 1. FC Saarbrücken hat mit Eintracht Frankfurt einen weiteren Erstligisten aus dem DFB-Pokal gekegelt. Die SGE zeigte sich nach einer schwachen Leistung ebenso enttäuscht wie frustriert.

Die nächste Runde im DFB-Pokal, der nächste Erstligist und damit klare Favorit, der gegen den 1. FC Saarbrücken aus dem Wettbewerb fliegt. Nachdem sich der Drittligist bereits den FC Bayern vorgeknöpft hatte, unterlag am Mittwochabend auch Eintracht Frankfurt. Die 0:2-Niederlage aus Sicht der SGE passte zwar zum schlichtweg schwachen Auftritt, sorgte aber natürlich trotzdem für viel Unmut und Frust.

Toppmöller zeigt sich "brutal enttäuscht" - trotzdem kein Vorwurf an seine Mannschaft

"Ich bin brutal enttäuscht, wie die Jungs auch", fasste Dino Toppmöller die Gefühlslage nach dem Abpfiff zusammen (Stimmen via hessenschau). Das Weiterkommen sei das klare Ziel gewesen.

"Beim ersten Gegentor haben wir es nicht gut verteidigt, beim zweiten Tor spielen wir einen eklatanten Fehlpass. Es ist extrem bitter, weil wir nach vorne auch nicht gut genug waren", so der Trainer über die größten und damit spielentscheidenden Fehler seiner Mannschaft.

Trotzdem wolle er seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, betonte Toppmöller und holte angesichts der Ausgangslage eines Erst- gegen einen Drittligisten zu einem bemerkenswerten Satz aus: "Sie haben es versucht, sie haben dagegengehalten, mit den Mitteln, die wir haben, aber am Ende hat es nicht gereicht." Zurzeit sei es nun einmal "körperlich und personell [die] letzte Rille". Dennoch müsse man nun "versuchen, den Schalter jetzt umzulegen". Für den Abend sei die Enttäuschung aber zunächst einmal "extrem groß".

Zwischen Krösche-Kritik und Koch-Frust - Saarbrücken freut sich über harmlose Eintracht

Deutlichere Worte als Toppmöller fand hingegen Timmo Hardung, der Sportdirektor der Eintracht. "Ich weiß nicht, was heute mehr schmerzt: das Ergebnis oder die Art und Weise", stellte er sich selbst eine rhetorische Frage. Seine klare Kritik: "Uns fehlen die Basisthemen, die du im Fußball für Erfolg brauchst. Dann wird es halt ungemein schwer. Die Art und Weise, wie wir nach vorne spielen, ohne Aktivität, das war schon erschreckend. Wir waren mit dem Ball verkrampft."

Auch Markus Krösche stimmte eher mit Hardung als mit Toppmöller überein. "Das war eine schlechte Leistung", so der Sportvorstand kurz und knackig. Er kritisierte: "Natürlich sind wir in einem Tief. Nicht nur ergebnistechnisch, sondern in den letzten beiden Spielen auch von der Art und Weise." Vorerst sei es nun am wichtigsten, sich "auf die Basisthemen im Fußball" zu konzentrieren, womit er das Annehmen und Gewinnen von Zweikämpfen meinte. Das Pokal-Aus müsse man nun "erst einmal verdauen", ehe das Aufarbeiten losgehen und die Vorbereitung für das Liga-Duell mit dem FC Bayern starten kann.

Luca Kerber
Jubeln durften nur die Gastgeber um Luca Kerber / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages

Robin Koch, der beim zweiten Gegentor alles andere als souverän aussah, sah sich angesichts der Stärken des Gegners nicht überrascht. "Saarbrücken hat genau das gemacht, was sie brutal gut können: lange Bälle, viel kämpfen. Wir wussten, was auf uns zukommt. Das Spiel war genauso, wie wir es erwartet haben", merkte der Innenverteidiger an und führte aus: "Dann bekommen wir zwei dumme Gegentore und verlieren das Spiel."

Dazu gab Koch auch den Platzverhältnissen eine Mitschuld daran, dass man nicht wie gewohnt habe hinten rausspielen können. "Deswegen mussten wir unser Spiel anpassen", stellte er fest. Auch Toppmöller hatte in seinen Ausführungen den Platz als Randthema nicht ausgelassen.

Deutlich fröhlicher zeigte sich - wenig überraschend - Rüdiger Ziehl. Der Trainer von Saarbrücken ist mit seiner Mannschaft offenbar schon mit viel Mut in die Partie gegangen. "Wir wussten nach dem Spiel gegen die Bayern, dass das heute funktionieren kann", erklärte er nach dem Abpfiff. Dazu gab es noch ein Lob für sein Team, aber auch einen vielsagenden Seitenhieb gegen Frankfurt: "Die Mannschaft hat das herausragend gemacht. Ich glaube, unser Torwart Tim Schreiber musste nicht einen Ball halten. Die Eintracht hat nicht auf ihrem Top-Niveau gespielt. Das hat uns natürlich geholfen."


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