Ernst der Lage immer noch nicht erkannt!? Ehrliche Schalke-Stimmen nach der 1:4-Pleite gegen Lautern

Kenan Karaman und Karel Geraerts
Kenan Karaman und Karel Geraerts / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages
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Der FC Schalke 04 gerät immer tiefer in den Abstiegskampf. Am Freitagabend mussten sich die Königsblauen beim direkten Konkurrenten Kaiserslautern mit 1:4 geschlagen geben. So äußerten Kenan Karaman, Trainer Karel Geraerts und Sportdirektor Marc Wilmots nach der Partie:*

Karel Geraerts

Über den Spielverlauf: "Wir waren nur in diesem Moment [dem Ausgleich zum 1:1, Anm. d. Red.] im Spiel. Die anderen 89 Minuten waren wir nicht im Spiel, weil wir das Fußball-ABC vergessen haben. Kaiserslautern hat uns heute eine Lektion erteilt. Die ersten, die zweiten Bälle gewinnen, sie waren von der ersten Sekunde an überlegen. Wir hatten nur gute fünf, sechs Minuten, wo wir das 1:1 geschossen haben. Der Rest war nicht genug, wenn ich über das Selbstvertrauen, Intensität, Leidenschaft spreche. Wir haben den Ball, aber wenn du ohne Glaube und Leidenschaft spielst, dann wird es schwer, Spiele zu gewinnen. Vor allem auswärts."

Über die Niederlage: "Es ist hart zu beschreiben. Wir haben immer wieder gesagt, dass es eine starke Atmosphäre sein wird, dass wir bereit sein müssen. Jetzt müssen wir runterkommen und realisieren, wo wir gerade stehen. Wir müssen kämpfen."

Über den Unmut der Fans: "Es ist normal, dass die Fans enttäuscht sind. Ich bin auch sehr enttäuscht. Ich bin mir sicher, die Mannschaft ist auch sehr enttäuscht. Wir müssen das Spiel analysieren und dann den Kopf nach oben nehmen, das ist das wichtigste im Fußball. Wir müssen am nächsten Samstag da sein, wir müssen präsent sein. Wir müssen als allererstes das Fußball-ABC wieder umsetzen."

Kenan Karaman

Über die Niederlage: "Es ist sehr schwer, kurz nach dem Spiel die richtigen Worte zu finden. Wir haben uns viel vorgenommen, wollten eigentlich eine gute Partie abliefern. Aber wir waren in den Zweikämpfen nicht da, Lautern war viel griffiger, wir kamen gefühlt immer zu spät. Sie bestrafen uns dann auch eiskalt. Nach dem 1:1 kriegen wir zu schnell wieder das Gegentor und fallen danach total auseinander. Das darf uns nicht passieren."

Über den eingestellten Support der Schalke-Fans während des Spiels: "Für die Fans habe ich absolutes Verständnis. Die reisen hier fünf, sechs Stunden aus Gelsenkirchen an und wir liefern dann so einen Dreck ab. Wir müssen ein anderes Gesicht zeigen, zuhause gegen Braunschweig wird ein enorm wichtiges Spiel für uns."

Auf die Frage, ob jeder Spieler den Ernst der Lage erkannt hat: "Wie ich das heute empfunden habe nicht, nein. Aber da gehören wir alle dazu. Wir müssen das schleunigst ändern."

Marc Wilmots

Einschätzung zum Spiel: "Jeder macht Fehler im Spiel. Das Spiel gegen Hamburg war vernünftig, heute haben wir sieben, acht Spieler nicht auf dem Niveau. Das war in der ersten Halbzeit schon so, dann haben wir eine tolle Reaktion gezeigt. Dann haben wir einen dummen Ballverlust und kassieren das Tor. Und dann hat die Mannschaft vielleicht Angst, das ist jetzt eine schwere Zeit für ganz Schalke 04. Wir sind voll im Abstiegskampf, da muss jeder wach sein, wir haben noch viele Spiele, aber die nächsten müssen wir gewinnen."

Über das fehlende Aufbäumen der Mannschaft: "Das ist kollektiv, natürlich müssen die Leistungsträger eigentlich da sein, wenn es schlecht läuft. Aber wenn du drei Tore in 15 Minuten kassierst, ist das natürlich schwer. Heute musst du den Kopf frei kriegen, morgen Auslaufen, dann müssen sie einen Tag frei kriegen und dann geht der Fokus auf Braunschweig."

Über Trainer Karel Geraerts: "Ich habe einen guten Eindruck von ihm. Schlechte Spiele können passieren, er hat gut gearbeitet im Training. Es gibt ein paar Spiele, da kannst du keine Erklärung liefern."

Das nächste Spiel gegen Braunschweig: "Ich bin da, wir sind da und wir tun alles, um den Spielern wieder Vertrauen zu geben. Jetzt kommt das Spiel gegen Braunschweig, alles andere müssen wir dann vergessen. Wir müssen nur nach vorne schauen."

* Zitate via Sky


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