Erneute Verfehlung von Ousmane Dembélé beim FC Barcelona

Scheint aus seinen Fehlern einfach nicht zu lernen: Ousmane Dembélé
Scheint aus seinen Fehlern einfach nicht zu lernen: Ousmane Dembélé / LLUIS GENE/Getty Images
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Es gibt Spieler, die trotz großartigen Talents einfach nicht in der Lage zu sein scheinen, sich den Anforderungen des Profi-Fußballs anzupassen. In einer Liste derartiger Kicker darf ein Name in den letzten Jahren natürlich nicht fehlen: der von Ousmane Dembélé.

Mittlerweile haben sie nämlich auch beim FC Barcelona zur Genüge die dunkle Seite des Weltmeisters von 2018 kennenlernen "dürfen". Seit bald drei Jahren stürmt der 22-jährige Angreifer für die Katalanen. Drei Jahre, die gespickt waren mit Undiszipliniertheiten wie verspätet zum Training zu erscheinen oder den auferlegten Diätplan als reine Empfehlung zu betrachten. Dazu gesellen sich in unschöner Regelmäßigkeit Verletzungen, die es bis heute verhindert haben, dass der Spieler mal über einen längeren Zeitraum einfach nur sportliche Schlagzeilen fabriziert.

Seit dem 11. Februar dieses Jahres ist Dembélé außerhalb des Kaders der Blaugrana. An diesem Tag wurde der Franzose aufgrund einer hartnäckigen Oberschenkelverletzung in Finnland operiert. Da die Rekonvaleszenz auf mehrere Monate kalkuliert wurde, bekam seinen vakant gewordenen Kaderplatz der per Ausnahmegenehmigung des spanischen Verbandes verpflichtete Martin Braithwaite vom CD Leganés. Mit Dembélés Rückkehr wird nicht vor dem Juli gerechnet.

Dembéle schwänzte Video-Konferenz zwischen Trainer und Team

Doch selbst als momentan verhinderter Spieler schafft es Dembélé, sich über die internen Vorgaben seines Klubs hinwegzusetzen. Wie die spanische as in ihrer gestrigen Online-Ausgabe berichtet, soll der Stürmer eine von Trainer Quique Setién für den 14. April anberaumte Video-Sitzung mit allen Spielern, Trainern und Betreuern des Profi-Kaders unentschuldigt geschwänzt haben.

TF-Images/Getty Images

Die x-te Ohrfeige, die das Sorgenkind seinem Arbeitgeber verpasst hat. Gespannt schauen sie nun alle auf den kommenden Montag. Für diesen Tag sind die Corona-Tests für die Spieler vorgesehen. Doch ob auch Dembélé, der momentan seine Genesung in Frankreich vorantreibt, dann in der Ciutat Esportiva erscheint, steht in den Sternen. In Frankreich dürfte er sich übrigens gar nicht aufhalten, denn eigentlich unterliegt er - wie alle anderen Bestandteile des Kaders auch - einem vom Klub ausgesprochenen Hausarrest.

Von Seiten des Klubs sucht man verständlicherweise schon seit längerer Zeit die Formel, um das 125-Millionen-Euro-Missverständnis vorzeitig aus der Welt zu schaffen. Dembélés Vertrag in Barcelona ist bis zum Sommer 2022 datiert. Das Problem: aufgrund der oben beschriebenen Faktoren gibt es aktuell nicht viele Mannschaften, die sich den hochbezahlten Spieler (12 Millionen Euro brutto jährlich) leisten können (oder wollen).

Dabei sind seine Zahlen, trotz aller Irrungen und Wirrungen, die seinen Weg in der Mittelmeermetropole bislang begleitet haben, immer noch recht ansprechend. In 74 Einsätzen für den FCB gelangen Dembélé immerhin 36 Scorerpunkte (17 Tore und 19 Assists). Das macht umso deutlicher, wie viel Talent in diesem Spieler schlummert. Doch wenn es einem Spieler nicht gelingt, eben dieses Talent auch gewinnbringend für sich und sein Team einzubringen, ist es halt nicht mehr als totes Kapital.