Entscheidung in der TV-Geld-Verteilung ab 2021 steht bevor: DFL will wohl am aktuellen Modell festhalten

DFL-Boss Christian Seifert hat bis zu seinem Abschied noch eine wichtige Aufgabe: Die neue TV-Geld-Verteilung ab 2021/22
DFL-Boss Christian Seifert hat bis zu seinem Abschied noch eine wichtige Aufgabe: Die neue TV-Geld-Verteilung ab 2021/22 / Mathis Wienand/Getty Images
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Bei der heiß diskutierten Frage nach der Verteilung der TV-Gelder ab 2021 soll es im Dezember zu einer Entscheidung kommen. Die DFL plant wohl keine Revolution, sondern nur leichte Anpassungen am bestehenden Modell.

Die Verteilung der TV-Gelder in der 1. und 2. Bundesliga sorgt aktuell für viel Diskussionsstoff. Die DFL will den neuen Schlüssel (ab 2021/22) am 07. Dezember bei der Liga-Versammlung bekannt geben. Zuletzt gab es viel Kritik an Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge, der die sogenannte G15 anführte, bei dem einige Bundesligisten ausgeschlossen waren. Eben jene Klubs, die in einem gemeinsamen Bündnis (vier Vereine aus der Bundesliga, zehn aus der 2. Liga) ein Papier veröffentlichten und eine Umverteilung der Gelder forderten.

Nach Informationen der Sportbild wird es dazu aber nicht kommen! Die DFL will die nationalen TV-Einnahmen weiter im Verhältnis 80 zu 20 an die Klubs der Bundesliga und 2. Liga verteilen. Heißt: rund 880 Millionen Euro gehen ans Oberhaus, 220 Millionen an Liga zwei. Dazu kommen weiterhin Subventionen von der Bundesliga an die 2. Liga. Das Bündnis, das sich für eine Umverteilung ausgesprochen hatte, soll bis zu 30 Prozent für die 2. Liga gefordert haben.

Bislang wurden die TV-Gelder zudem erfolgsabhängig ausgezahlt. Die DFL plane hierbei keine Revolution, sondern will am bestehenden Modell festhalten. Sportlicher Erfolg soll damit weiterhin mit mehr Anteilen am TV-Geld belohnt werden. Eine Lösung, in der das Geld gleichermaßen - also erfolgsunabhängig - verteilt wird, soll es nicht geben. Düsseldorfs Vorstandschef Thomas Röttgermann hatte dies etwa gefordert.

So sieht der TV-Geld-Schlüssel aktuell aus:

  • 70 Prozent der Gelder werden nach einer Fünfjahreswertung verteilt. Bundesliga und 2. Liga werden hier getrennt bewertet. Die jüngste Saison wird dabei am stärksten gewichtet
  • 23 Prozent der Gelder werden nach einer Fünfjahreswertung verteilt, die Bundesliga und 2. Liga insgesamt bewertet
  • Fünf Prozent wird nach einer Nachhaltigkeitstabelle ausgeschüttet. Dabei fließen die Ergebnisse aus den vergangenen 20 Jahren ein

Diese Änderungen am TV-Geld-Schlüssel sind geplant:

  • Die ligainternen Fünfjahreswertungen sollen stärker gewichtet werden. Die Tendenz geht hier in Richtung 75 Prozent
  • Die Fünfjahreswertung aus 1. und 2. Bundesliga soll nur noch 21 Prozent ausmachen
  • Die Nachhaltigkeitstabelle soll wegfallen
  • Der Einsatz von Nachwuchsspielern soll stärker belohnt werden. Bislang kommen aus diesem Topf zwei Prozent der TV-Einnahmen. Bald sollen es vier Prozent sein.

Zur Diskussion stehen noch weitere Vorschläge. Oliver Leki, Vorstand beim SC Freiburg, will eine sogenannten Effizient-Quote. Demnach sollen Klubs belohnt werden, die mit weniger Etat erfolgreicher sind. Dies wäre vor allem für kleinere Klubs zum Vorteil.

Eintracht-Vorstand Axel Hellmann spricht sich für einen Marktwert-Topf aus. Hier sollen die Klubs mit größerer TV-Reichweite mehr Geld bekommen. Vor allem die Traditionsklubs würden so profitieren.

Ein weiterer Vorschlag (von Gladbachs Geschäftsführer Stephan Schippers) ist die Trennung der Schlüssel von 1. und 2. Bundesliga. Im Unterhaus könnte das aber als zunehmende Abspaltung der Bundesliga angesehen werden.