Ende der Siegesserie: Schalke hat trotzdem alles in der Hand

Martin Fraisl
Martin Fraisl / Joosep Martinson/GettyImages
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Am Samstag ist die Siegesserie von Schalke 04 - zurecht - gerissen. Ein womöglich vorentscheidender Schritt ist ausgeblieben, stattdessen kehrt die Spannung zurück. Dennoch kann Königsblau weiter selbstbewusst auf sich selbst schauen.


Nach fünf Siegen in Folge musste Schalke am Samstag erstmals wieder eine Niederlage hinnehmen. Dass die Serie schlussendlich wegen Werder Bremen riss, ist rückblickend alles andere als überraschend. Immerhin tritt der alte und nun neue Tabellenführer auch taktisch deutlich stabiler und vor allem offensiv gefestigter auf.

In den letzten Wochen kam S04 insbesondere über die Formstärke, die gute Qualität der jeweiligen Spieler und über das Wirken als geschlossene Einheit. Das anfängliche Hin und Her mit schlussendlichem Sieg in Darmstadt war dafür ein gutes Beispiel.

Nun muss Königsblau jedoch erstmals wieder mit einer Niederlage umgehen. Diese ist nochmals schmerzhafter, weil ein erneuter Sieg ein echt wichtiges Ausrufezeichen gewesen wäre: Fünf Zähler Abstand bei drei Spielen hätte der Abstand auf den Relegationsplatz betragen. Nun sind es lediglich drei Zähler auf Platz vier.

Niclas Fuellkrug, Mitchell Weiser
Werder durfte auf Schalke feiern / Joosep Martinson/GettyImages

Rückschlag darf und braucht Schalke keine Nervosität bereiten

Und dennoch können die Gelsenkirchener weiter mit erhobenem Haupt in die nächsten Wochen gehen. Selbstverständlich: Auch die übrigen drei Partien werden sehr schwer. Sandhausen steht zurzeit ziemlich stabil, und wie gefährlich der FC St. Pauli sowie der 1. FC Nürnberg sind, braucht nicht weiter erläutert werden.

Die Ausgangslage, so kurz vor dem Saisonende, ist jedoch klar: Schalke ist Tabellenzweiter. Damit wird ein direkter Aufstiegsrang besetzt, was wiederum bedeutet, dass man sich voll und ganz auf sich selbst konzentrieren kann - und muss.

Es ist völlig egal, wie sich Darmstadt, Pauli oder auch der HSV die letzten drei Partien präsentieren. Solange S04 die eigenen Partien gut bestreitet, werden die Knappen nicht mehr überholt werden können. Das ist die aktuelle Situation.

FC Schalke 04 v SV Werder Bremen - Second Bundesliga
Trotz Niederlage: S04-Fans zeigten volle Unterstützung / Joosep Martinson/GettyImages

Dass die Mannschaft von Interimscoach Mike Büskens von den Aufstiegskandidaten gewiss nicht diejenige ist, die am ehesten mit spielerischer Klasse und den besten (Offensiv-)Abläufen auftritt, ist kein Geheimnis.

Für den eigentlich notwendigen Fortschritt in diesem Bereich kam die Trennung von Dimitrios Grammozis zu spät. Daran ist nun nichts mehr zu ändern. Somit muss sich das Team weiter auf die Aspekte der letzten Wochen fokussieren: Das Gemeinschaftliche, die Leidenschaft und das bestmögliche Ausnutzen der individuellen Qualität der Leistungsträger.

Daran ändert nun einmal auch die Niederlage gegen Bremen nichts, weshalb auch eine spürbare andere Stimmungslage falsch wäre. Sowohl intern, als auch bei den Fans.

Dass diese dafür ein gutes Gespür haben, war nach dem Abpfiff zu sehen: Keine Nervosität, kein allzu großer Frust, trotz der Enttäuschung ob des Auftritts und des Resultats. Stattdessen der anhaltende Support und das Anfeuern im weiterhin sehr spannenden Aufstiegsrennen.

'It is all to play for', wie es die englischen Gazetten beschreiben würden.


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